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2024 | Onkologische Pflege | Buch

Onkologische Krankenpflege

herausgegeben von: Patrick Jahn, Andrea Gaisser, Marika Bana, Christoph Renner

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

100% Onkologische Pflege!

Dieses Buch bietet allen Pflegenden und Teilnehmenden der Fachweiterbildung zur onkologischen Pflegefachperson umfassendes, aktuelles Fachwissen für die spezielle Betreuung ihrer Patienten. Lernen Sie solide Grundlagen, z.B. wie maligne Tumoren entstehen und wachsen, wie man sie erkennt und welche Probleme bei der Behandlung auftreten können, sowie spezielle Kompetenzen, um pflegerisch angemessen zu handeln.

Das Standardwerk ist der ideale Begleiter für die Weiterbildung und zum Nachschlagen für die tägliche Praxis.

Empfohlen von der Konferenz Onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege (KOK), der Onkologie Pflege Schweiz (OPS) und der Arbeitsgemeinschaft hämatologischer und onkologischer Pflegepersonen in Österreich (AHOP).

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen der Onkologie

Frontmatter
1. Entstehung und Biologie bösartiger Tumoren
Zusammenfassung
Dieses Kapitel behandelt wichtige Fragen wie die Entstehung von Krebserkrankungen, die Rolle des Immunsystems bei der Krebskontrolle oder die familiäre Häufung von Krebserkrankungen. Die Basis unseres Verständnisses von Krebserkrankungen bildet die Molekularbiologie, und das vertiefte Verständnis individueller Krebserkrankungen leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer Krebsmedikamente. Kenntnisse der Entstehung und Entwicklung bösartiger Tumoren erlauben also, die heute eingesetzten Behandlungsverfahren besser zu verstehen.
Markus Jörger
2. Einteilung und Klassifikation maligner Tumoren
Zusammenfassung
Beim Menschen werden mehr als 100 Krebsarten unterschieden. Bei jeder dieser Erkrankungen richten sich Behandlung und Prognose nach der Histologie (Gewebetyp und Malignitätsgrad) sowie der anatomischen Ausbreitung (Tumorstadium) und auch nach Prognosefaktoren. Die Beschreibung der Eigenschaften eines Tumors sind wichtige Bestandteile jeder Tumordiagnose und ermöglichen eine international vergleichbare Einteilung (Klassifikation) maligner Tumoren und eine Voraussage über die Heilungschancen. Das Kapitel zeigt die Prinzipien auf, nach denen diese Einteilungen erfolgen.
Katharina Buser
3. Epidemiologie, Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung maligner Tumoren
Zusammenfassung
Die Epidemiologie beschreibt Krankheitshäufigkeiten in Bevölkerungsgruppen, ihre Veränderungen im Verlauf der Zeit sowie Unterschiede bedingt durch Alter, Geschlecht, Beruf und andere Faktoren. Die Epidemiologie der Tumorerkrankungen liefert Hinweise auf Risikofaktoren für die Entstehung von Krebserkrankungen. Beeinflussbare Risikofaktoren wie Rauch- und Ernährungsgewohnheiten, Übergewicht oder Infektionen ermöglichen Maßnahmen zur Prävention von Krebserkrankungen. Diese reichen von Empfehlungen zu persönlichen Verhaltensänderungen (z. B. hinsichtlich Tabakkonsum und Ernährung) über Schutzmaßnahmen in Beruf und Umwelt bis hin zu Impfungen gegen krebserzeugende Viren. Screening-Programme zur Früherkennung ermöglichen die Diagnose von Krebserkrankungen in einem heilbaren Stadium, können aber zu Überdiagnose und Übertherapie führen.
Thomas Kroner, Katharina Buser

Diagnostik und Therapie maligner Tumoren

Frontmatter
4. Onkologische Diagnostik
Zusammenfassung
Die exakte Diagnosestellung sowie die morphologische, histologische und biologische Charakterisierung eines Tumors sind Voraussetzungen für die Planung und Durchführung einer adäquaten Behandlung. Dieses Kapitel vermittelt Prinzipien, Durchführung und Indikationen der verschiedenen etablierten und neuen Verfahren zur Tumordiagnostik, insbesondere auch die der immer wichtiger werdenden Molekularpathologie. Anforderungen an Information und Unterstützung in der Phase der Diagnostik werden dargestellt. Hier kommt auch den Pflegenden eine wichtige Funktion zu. Sie sollten deshalb die wichtigsten Untersuchungsmethoden und ihre Ziele kennen.
Andrea Gaisser
5. Prinzipien der Tumorbehandlung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel beschreibt wichtige allgemeine Fragen der Tumorbehandlung: Wann ist eine Therapie überhaupt indiziert? Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung? Welche Ziele kann eine Therapie anstreben? Was versteht man unter einer adjuvanten Therapie? Wie wird der Erfolg einer Behandlung beurteilt? Besonderes Gewicht wird dabei auf die Beschreibung der verschiedenen Therapieziele gelegt: Eine Behandlung, die die Heilung der Krankheit zum Ziel hat, unterscheidet sich wesentlich von einer rein auf Linderung der Beschwerden ausgerichteten Behandlung.
Thomas Kroner
6. Tumorchirurgie
Zusammenfassung
Die chirurgische Resektion ist die älteste und für solide Tumoren noch immer die wichtigste Behandlungsart. Heute wird etwa die Hälfte aller Erkrankten mit einem soliden Tumorleiden operiert. Von diesen dürfen nach erfolgreicher vollständiger Tumorentfernung etwa 50–75 % mit einer definitiven Heilung rechnen.
Annelies Schnider Preisig
7. Strahlentherapie
Zusammenfassung
Aufgabe der Strahlentherapie (Radioonkologie) ist es, maligne Tumoren mithilfe energiereicher Strahlen zu behandeln. Es werden die physikalischen und biologischen Grundlagen, die notwendigen Geräte und Methoden der modernen Strahlentherapie beschrieben. Besonderes Gewicht liegt auf den für die Pflege wichtigen Aspekten: Das Kapitel enthält zahlreiche Hinweise zur Information der Erkrankten, zum Umgang mit ihrer Therapieangst und zu unerwünschten Wirkungen der Strahlentherapie.
Steffen Barczyk
8. Medikamentöse Tumortherapie
Zusammenfassung
In den letzten Jahren sind sog. multimodale Konzepte bei der Behandlung maligner Erkrankungen in vielen Situationen zum Behandlungstandard geworden. Neben chirurgischen Eingriffen und Strahlentherapie werden tumorwirksame Medikamente eingesetzt. Diese Medikamente werden oft in Kombinationen verwendet, um die malignen Tumoren auf verschiedene Arten zu attackieren und somit das Wachstum zu verlangsamen oder im Idealfall zum Absterben zu bringen. Hierfür werden sehr unterschiedliche Substanzklassen verwendet wie Zytostatika, Hormone, monoklonale Antikörper oder Hemmstoffe der Signalübermittlung. Pflegende sind in der täglichen Arbeit mit immer komplexeren Kombinationstherapien und ihren erwünschten und unerwünschten Wirkungen konfrontiert. Die Pflegenden haben eine ganz zentrale Aufgabe bei der Durchführung und Überwachung der Therapie, bei der Vermittlung der nötigen Informationen und der Beratung inne. Dieses Kapitel soll helfen, ein grundlegendes Verständnis der medikamentösen onkologischen Therapien aufzubauen, um im Alltag der zentralen Rolle als wichtiger Behandlungspartner gerecht werden zu können.
Ulf Petrausch, Andreas Müller, Thomas Kroner
9. Knochenmark- und periphere Blutstammzelltransplantation und andere Methoden des Stammzellersatzes
Zusammenfassung
Blutstammzellen spielen für die Funktion des Knochenmarks eine zentrale Rolle. Sind sie erkrankt (wie beispielsweise bei Leukämien) oder zerstört (z. B. nach einer hochdosierten Chemotherapie), können sie häufig durch Transplantation von gesunden Stammzellen ersetzt werden. Diese können aus dem peripheren Blut, dem Knochenmark oder aus Nabelschnurblut gewonnen werden. Dieses Kapitel gibt – neben einem Überblick über die medizinischen Aspekte – Informationen zu Besonderheiten der Pflege bei diesen Verfahren.
Urs Schanz, Thomas Kroner
10. Ethische Aspekte in der onkologischen Versorgung
Zusammenfassung
Im Kontext der onkologischen Pflege ergibt sich eine Vielzahl von ethischen Fragestellungen. Beispiele hierfür sind ethische Herausforderungen bei der Entscheidungsfindung am Lebensende, ethische Fragen der Versorgungsgerechtigkeit angesichts begrenzter personeller und materieller Ressourcen oder auch ethische Aspekte der Forschung in der Onkologie. Die Kenntnis ethischer Theorien sowie Fertigkeiten für die ethische Analyse und Bewertung ethischer Fragestellungen sind Grundstein der Professionalisierung der Pflege. Ergänzend zur Relevanz ethischer Kompetenzen für die professionelle Gestaltung pflegerischer Praxis unterstützen ethische Kenntnisse und Fertigkeiten die Durchführung ethischer Fallberatungen, Fortbildungen und die Erstellung ethischer Handlungsleitlinien in der (onkologischen) Pflege.
Jan Schildmann, Stephan Nadolny

Praktische Aspekte der medikamentösen Tumortherapie

Frontmatter
11. Verabreichung von parenteralen und oralen Tumortherapien
Zusammenfassung
Die Verabreichung von intravenösen Therapien ist eine zentrale Aufgabe von onkologischen Pflegefachpersonen. Sie sorgen für einen sicheren venösen Zugang zur Vermeidung von Paravasaten, verfügen über fundiertes Fachwissen zu Onkologika, deren mögliche akute Infusionsreaktionen sowie das gewebstoxische Potenzial des Medikaments und wenden die nötigen Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Zytostatika an. Ein wachsender Anteil an onkologisch wirksamen Medikamenten ist in Tablettenform verfügbar. Zunehmend übernehmen Pflegefachpersonen auch Aufgaben in der Betreuung von Krebsbetroffenen mit ausschließlich oralen Therapien. Eine auf die Person abgestimmte individuelle Patientenedukation über Medikament, Einnahme und Wirkung sowie die Abgabe von schriftlichem Informationsmaterial kann die Adhärenz zur oralen Therapie verbessern.
Anja Kröner, Christina Züger
12. Implantierbare Katheter-Systeme und Pumpen
Zusammenfassung
Seit ihrer Einführung in den1980er-Jahren werden vollständig implantierbare zentralvenöse Zugänge bei Krebspatienten sehr häufig verwendet. Diese Systeme können bei langfristiger Chemotherapie und anderen Verfahren die Verabreichung erleichtern und den Patienten einige Unannehmlichkeiten ersparen. Obwohl erhebliche Unterschiede im Umgang mit diesen Ports bestehen, gibt es allgemein anerkannte Empfehlungen, die in der klinischen Praxis berücksichtigt werden sollten.
Anita Margulies, Madeleine Ritter-Herschbach
13. Sicherer Umgang mit Zytostatika
Zusammenfassung
Ein sicherer Umgang mit Zytostatika schützt alle involvierten Personen vor Kontaminationen. Das Pflegepersonal übernimmt dabei eine zentrale Rolle, da es oft für die Verabreichung dieser Medikamentengruppen verantwortlich ist. Somit sind Grundlagenwissen zu Schutzmaßnahmen sowie zur korrekten Verabreichung und Entsorgung dieser Medikamentengruppe zur eigenen Sicherheit und der Sicherheit von Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen und deren Familienangehörigen sehr wichtig.
Matthias Naegele, André Heinemann

Häufige klinische und pflegerische Probleme

Frontmatter
14. Pflegerische Unterstützung und Begleitung bei Krebserkrankungen
Zusammenfassung
Die Unterstützung zum Management und Selbstmanagement von Symptomen gewinnt für die onkologische Pflege kontinuierlich an Bedeutung. In diesem Kapitel beschreiben wir die Grundlagen zum Management von Symptomen bei Krebserkrankungen und deren Therapien, stellen eine Auswahl von Screening und Assessment-Instrumenten vor und zeigen auf, wie die Unterstützung zum Selbstmanagement von Symptomen durch Pflegefachpersonen gestaltet werden sollte. Abschließend stellen wir ein Programm vor, welches die zentralen Elemente integriert und erfolgreich in die Praxis eingeführt wurde.
Marika Bana, Patrick Jahn
15. Schmerz
Zusammenfassung
Der Begriff „Krebserkrankung“ ist für die meisten Menschen mit der Vorstellung von Schmerzen verbunden. Tatsächlich treten bei 50–80 % aller Krebserkrankten im Verlauf tumorbedingte Schmerzen auf. Das Vorkommen von Schmerzen hängt beispielsweise von der Art des Tumors und vom Stadium der Erkrankung ab. Schmerzen können heute bei korrekter Abklärung und Behandlung in den meisten Fällen angemessen kontrolliert werden. Leider werden von Ärztinnen, Ärzten und Pflegenden aber nicht immer alle therapeutischen Möglichkeiten ausgeschöpft. Ungenügend behandelte Schmerzen bedeuten eine große und unnötige Belastung für die Betroffenen und ihre Angehörigen. Pflegende sind wesentlich an der Erfassung und Behandlung der Schmerzen beteiligt und können einen großen Beitrag zum Erfolg der Schmerzbehandlung und damit zur Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen leisten. Pflegende in der Routineversorgung sollten in der Lage sein, vielen Menschen mit krebsbedingten Schmerzen eine Grundversorgung anzubieten, die in den meisten Fällen schon zu einer zufriedenstellenden Schmerzsituation führen kann. Sie sollen aber auch erkennen, wenn der Einsatz von Spezialistinnen oder Spezialisten notwendig sein könnte. Das Ziel dieses Kapitels ist es, Grundlagen und weiterführende Literatur dazu zu vermitteln.
Anja Koller, Petra Hoederath
16. Neurotoxizität
Zusammenfassung
Bei der Behandlung maligner Erkrankungen können unerwünschte Wirkungen wie die Neurotoxizität kurz- und langfristig die Lebensqualität des Patienten wesentlich beeinträchtigen. Neurotoxizitäten können sowohl reversibel als auch irreversibel sein. Die Pflegenden können durch gute Beobachtung der Patienten und deren Beratung dazu beitragen, dass neurologische Symptome frühzeitig erkannt, medizinische Maßnahmen daher rechtzeitig eingeleitet und somit Neurotoxizitäten vermindert werden können. Kommt es dennoch zu irreversiblen neurologischen Schäden, können gezielte pflegerische Interventionen und die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen, z. B. der Physiotherapie und Ergotherapie, den Patienten die Aufrechterhaltung von möglichst vielen Aktivitäten des täglichen Lebens ermöglichen.
Berit Jordan, Anita Margulies
17. Atemnot
Zusammenfassung
Krebsbetroffene beschreiben Atemnot als „bekomme nicht genug Luft“, „bin kurzatmig“, „ersticke“, „brauche mehr Luft“. Leider bleibt die Wahrnehmung dieser Symptome durch Angehörige und Fachpersonen oft auf die terminale Krankheitsphase beschränkt, obwohl sich schon früher sinnvolle Maßnahmen treffen lassen. Trotz der Fortschritte in der Krebsbehandlung und Studien zu ihrer symptomatischen Behandlung bleibt Atemnot ein schwieriges und schwer zu linderndes Symptom. Bei Atemnot nehmen pflegerische und nichtpharmakologische Interventionen eine wichtige Stellung ein. Die Aufgabe der Pflegefachpersonen besteht im Erkennen und Erfassen der Atemnot, dem Umsetzen von lindernden Interventionen und Therapien sowie der Beruhigung und Begleitung der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Yvonne Eisenmann, Steffen Simon
18. Fatigue bei Patienten mit Krebserkrankung
Zusammenfassung
Krebsassozierte Fatigue ist eine häufig auftretende, oft lang dauernde Nebenwirkung der Krebserkrankung oder Tumortherapie. Sie ist verbunden mit einer Reduktion der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und auch funktionaler Beeinträchtigung, kognitiv, emotional oder physisch. In chronifizierter Form kann sie auch noch Jahre nach Abschluss der Tumortherapie die Überlebenden belasten. Es werden Interventionen zur Reduktion der Belastung und zum Umgang mit Fatigue vorgestellt.
Harald Titzer
19. Ernährung
Zusammenfassung
Die Unterstützung beim Essen und Trinken sowie die Sorge für eine gute Ernährung von kranken und hilfebedürftigen Menschen ist eine der ältesten Aufgaben der Pflege. Im Laufe der Zeit sind ernährungsbezogene Berufe entstanden und haben zu einem Wandel der Aufgaben und Verantwortungsbereiche in der Pflege geführt. Dennoch ist die Verantwortung für die Ernährung und die Befähigung der Patientinnen und Patienten zum möglichst eigenständigen Essen und Trinken ein Kernelement pflegerischen Handelns geblieben. Als Folge der Tumorerkrankung sowie therapiebedingt führen Appetitlosigkeit, Geschmacksveränderungen, Übelkeit und Erbrechen zusätzlich zu Mangel- und Unterernährung. Die Mangelernährung hat einen erheblichen Einfluss auf die Prognose und auf die Verträglichkeit der Therapie. Deshalb sind die Erfassung des Ernährungszustands und die Unterstützung der stark beeinträchtigten Personen mit einer Krebserkrankung eine wichtige Pflegetätigkeit.
Reinhard Imoberdorf, Peter E. Ballmer, Maya Rühlin
20. Übelkeit und Erbrechen
Zusammenfassung
Pflegende übernehmen vor, während und nach onkologischen Therapien eine wichtige Rolle bei der Prophylaxe und der Symptomkontrolle von Übelkeit und Erbrechen. Fundierte Kenntnisse zur Behandlung und Entstehung sowie zu Auswirkungen von Übelkeit und Erbrechen sorgen für zielgerichtete pflegerische Interventionen und können an Patienten und Angehörige weitergegeben werden.
Franziska Jahn, Karin Jordan
21. Diarrhö und Obstipation
Zusammenfassung
Krebserkrankungen und ihre Behandlung können verschiedene Darmbeschwerden zur Folge haben, deren Auswirkungen zum Teil folgenschwer sein können: eine tumortherapieinduzierte Diarrhö kann zu Abweichungen vom ursprünglich geplanten Therapieverlauf bis hin zum Therapieabbruch führen. Diarrhö und Obstipation sind häufig auftretende Symptome und für die Betroffenen oft mit Scham, Ekel und einer massiven Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität verbunden. Die Onkologiepflegenden haben deshalb eine wichtige Rolle beim personenzentrierten Assessment sowie bei der supportiven Pflege und der einfühlsamen Begleitung von krebskranken Menschen mit Darmbeschwerden.
Eine angemessene Pflege und Behandlung von Diarrhö und Obstipation geht von der zugrunde liegenden Ursache der Störung aus. Sie berücksichtigt die Symptomwahrnehmung und -einschätzung durch die betroffene Person sowie ihre Fähigkeiten zum Selbstmanagement.
Anke Jähnke, Florian Otto
22. Haarausfall und Haarveränderungen
Zusammenfassung
Die chemotherapieinduzierte Alopezie (CIA) ist die häufigste Ursache für einen Haarverlust. Aber auch verschiedene andere Krebstherapien wie die Bestrahlung, endokrine Therapien, zielgerichtete Therapien und Antikörper-Wirkstoff-Konjugate können Haarverlust oder eine Haarveränderung verursachen. Neben der Alopezie können diese Therapien auch die Pigmentierung, die Textur und das Haarwachstum beeinflussen.
Es ist eine zentrale Aufgabe der Pflege im ambulanten und stationären Arbeitsfeld, Betroffene in ihren Sorgen und Ängsten bezüglich des drohenden Haarverlusts ernst zu nehmen. Dazu gehört das Assessment bezüglich dieser Sorgen und Ängste, die Beratung zu den unterschiedlichen Möglichkeiten den Haarverlust zu kaschieren und die Information über Bezugsorte und Finanzierung von Perücken und textilen Materialien.
Monika Biedermann, Barbara Zeyen
23. Haut- und Nagelveränderungen
Zusammenfassung
Haut- und Nagelveränderungen, die während der Krankheit oder unter der Therapie auftreten, können Patienten und Angehörige sowohl physisch als auch psychisch und sozial sehr belasten, denn der Krebs wird sichtbar. Diese Veränderungen, gleich welcher Ursache, führen regelmäßig zu teils schweren, auch kosmetischen Beeinträchtigungen. Pflegende können durch Erfassung und Beurteilung dieser Veränderungen und durch geeignete Interventionen das Ausmaß der unerwünschten Wirkungen und damit die Belastungen für die Betroffenen deutlich vermindern
Anita Margulies
24. Lymphödem
Zusammenfassung
Das Lymphödem tritt bei Tumorpatienten in Folge der Krankheit oder unter Therapie auf und kann verschiedenste Probleme, u. a. der Haut, verursachen. Es belastet Patienten und Angehörige sowohl physisch als auch psychisch und sozial. Unbehandelt ist das Lymphödem eine fortschreitende und chronifizierende Erkrankung mit Vermehrung und Veränderung. Pflegende können durch Erfassung und durch geeignete Interventionen in Kooperation mit anderen Mitgliedern des therapeutischen Teams, insbesondere Physio-, Sport- und Bewegungstherapie, das Ausmaß und die damit verbundenen Beeinträchtigungen deutlich vermindern.
Anita Margulies, Patrick Jahn
25. Schleimhautveränderungen
Zusammenfassung
Störungen der Funktion und Integrität der Schleimhäute sind ein oft unterschätztes Problem bei Patienten, die eine systemische Chemo- und/oder Strahlentherapie erhalten. Ob von kurzer oder langer Dauer, diese unerwünschte Wirkung beeinträchtigt die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und die Lebensqualität. Besonders bei oraler Mucositis haben Pflegende einen großen Einfluss darauf, mit gezielten Interventionen Beschwerden und Komplikationen zu verringern.
Dieses Kapitel informiert über die Erkennung, Erfassung und Behandlung der Mucositis und der begleitenden Symptome.
Anita Margulies, Patrick Jahn
26. Knochenmarksuppression: Granulozytopenie, Thrombozytopenie, Anämie
Zusammenfassung
Krebserkrankungen selbst oder antitumorale Therapien können die Produktion von Blutzellen im Knochenmark in ihren Funktionen beeinträchtigen. Diese Störungen werden unter dem Begriff „Knochenmarksuppression“ zusammengefasst. Je nach Situation können einzelne oder auch alle Zellreihen betroffen sein mit der Folge von Leukopenie, Granulozytopenie (Neutropenie), Thrombozytopenie und Anämie. In den meisten Fällen ist eine Knochenmarksuppression die Folge der antitumoralen Therapie und oft eine die zeitgerechte Fortführung der Therapie limitierende Nebenwirkung. Dieses Kapitel gibt zunächst einen Überblick über die Entwicklung und Funktion der verschiedenen im Knochenmark gebildeten Blutzellen. Anschließend werden die aus der pathologischen Suppression der Blutbildung resultierenden Probleme und Komplikationen und die jeweiligen medizinischen wie pflegerischen Behandlungsmöglichkeiten ausführlich dargestellt. Da Pflegende in kontinuierlichem und direktem Kontakt mit den Patienten stehen, können sie Anzeichen von Störungen der Blutbildung unmittelbar erfassen, dokumentieren und entsprechende pflegerische und verordnete therapeutische Interventionen umsetzen. Zur Wahrnehmung dieser Aufgaben, aber auch zur Information und Beratung von erkrankten Personen und deren Angehörigen sind Kenntnisse über Ursachen, Symptome und mögliche Interventionen von großer Wichtigkeit.
Gayathri Nair, Eric Aerts, Hartmut Link
27. Veränderungen des Körperbildes
Zusammenfassung
Die operative Behandlung einer Krebserkrankung führt in vielen Fällen zu „einschneidenden“ Veränderungen des Körperbildes, etwa durch die Amputation einer Brust oder die Anlage eines Stomas. Während der Behandlung sind die Betroffenen meist von der Bewältigung ihrer Krebserkrankung und der damit assoziierten Ängste beansprucht, aber nach der Rückkehr in den Alltag rückt der eigene Körper wieder zunehmend in das Bewusstsein. Welche Probleme als Folge von krankheits- oder therapiebedingten Veränderungen des Körperbildes entstehen können und wie in der therapeutischen Beziehung damit umgegangen werden kann, ist Thema dieses Kapitels.
Stefan Zettl
28. Sexualität und Fertilität
Zusammenfassung
Eine Krebserkrankung und ihre Behandlung können sich auf Sexualität und Fertilität (Fruchtbarkeit) von Patientinnen und Patienten auswirken. Besonders Unfruchtbarkeit und Störungen des sexuellen Erlebens bedeuten eine erhebliche Einbuße an Lebensqualität und können schwer belasten. Zur Erhaltung der Fertilität bestehen für Männer und Frauen verschiedene Möglichkeiten wie Spermakonservierung oder Kryokonservierung von Eizellen oder Ovargewebe. Wichtig sind die Bereitschaft der Pflegenden, Sexualität offen anzusprechen und auf mögliche Fragen einzugehen sowie Kenntnisse, um Lösungsmöglichkeiten aufzeigen zu können.
Maren Goeckenjan, Stefan Zettl
29. Pflege von Patientinnen und Patienten mit Tracheostoma
Zusammenfassung
Ein Tracheostoma kann sowohl für Patientinnen und Patienten, deren Familien sowie für die Pflegefachpersonen eine Herausforderung darstellen, weil dieses neben den physischen auch psychosoziale und spirituelle Auswirkungen mit sich bringen kann. Zentrale Pflegediagnosen sind neben der veränderten Atmung, der beeinträchtigten verbalen Kommunikation, dem veränderten Körperbild und dem Risiko eines Ernährungs- oder Flüssigkeitsdefizits auch die psychosozialen Belastungen sowie der Edukationsbedarf von Krebsbetroffenen und deren Familien. Je nach Anlageart des Tracheostomas können sich die pflegerischen Interventionen unterscheiden. Dem Entlassmanagement ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Sara Häusermann, Nina Badertscher, Kerstin Maschke, Patrizia Catania
30. Pflege nach operativen Eingriffen an der Brust
Zusammenfassung
Einer der wichtigsten Pfeiler der Brustkrebsbehandlung ist die Exzision des Knotens mittels Operation. Für die betroffenen Frauen ist es eine einschneidende Therapie, denn viele fühlen sich trotz Krebserkrankung gesund. Nach der Operation sind die Frauen körperlich eingeschränkt und auf Unterstützung angewiesen. Viele erleben Ängste und Trauer. Zudem müssen sich die Frauen mit ihrem neuen Körperbild auseinandersetzen.
Bei der operativen Behandlung von Brustkrebs stehen heute brusterhaltende Operationen im Vordergrund. Muss der gesamte Brustdrüsenkörper entfernt werden, stehen verschiedene rekonstruktive Verfahren zu Verfügung. Die Vielfalt an Behandlungsmöglichkeiten verstärkt den Bedarf an Information und Unterstützung durch ein multiprofessionelles Behandlungsteam. Dieses Kapitel beschreibt die operativen Behandlungsmöglichkeiten bei Brustkrebs und die damit verbundenen pflegerischen Aufgaben.
Dimitri Sarlos, Vasiliki Gorgorini, Claudia Krmpotic
31. Stomaversorgung und Beratung
Zusammenfassung
Menschen mit einer tumorbedingten Stomaanlage müssen sich häufig onkologischen Therapien unterziehen. Gerade in dieser Zeit ist eine sorgfältige Stomapflege von großer Bedeutung, da es therapiebedingt zu Veränderungen oder Problemen im Stomabereich kommen kann. Onkologische Pflegefachkräfte müssen diese Probleme erkennen und fachkundig darauf reagieren.
In diesem Kapitel werden verschiedene Stomaanlagen und -arten sowie ihre Funktion beschrieben. Die präoperative Phase mit Informationsgespräch und Stomamarkierung wird detailliert erläutert. In der postoperativen Phase liegt besonderes Augenmerk auf der Pflege, den verschiedenen Versorgungsmaterialien und ihren Einsatzbereichen. Eventuell auftretende Frühkomplikationen werden beschrieben und Lösungsvorschläge aufgezeigt. Die Bedeutung der Übernahme der Selbstversorgung, der Überleitung in den häuslichen Bereich sowie das Entlassungsmanagement bei Betroffenen wird verdeutlicht. Spätkomplikationen werden mit Erscheinungsbild, Ursache und Therapievorschlag vorgestellt. Die spezielle Problematik onkologischer Patientinnen und Patienten mit Stoma wird dargestellt. Weitere Themen sind Medikamenteneinnahme, Abführmaßnahmen, Ernährung und psychosoziale Aspekte.
Scarlett Summa, Gabriele Hofmann, Klaus Matzel, Annika van der Linde
32. Notfälle in der Onkologie
Zusammenfassung
Die rasche Erkennung und Behandlung onkologischer Notfälle kann helfen, schwere Schäden zu vermeiden und wesentlich zur Genesung beizutragen. Pflegerische Maßnahmen sind primär so anzuwenden, dass lebensnotwendige Organfunktionen erhalten bzw. möglichst rasch wiederhergestellt werden. Dabei ist das Zusammenspiel verschiedener Berufsgruppen unter Einbindung der Erkrankten und ggf. ihres Umfelds häufig von großer Bedeutung.
Christoph Renner, Anja Wesemann

Psychoonkologie

Frontmatter
33. Kommunikation in der Onkologie – mit Patienten, Angehörigen und im Team
Zusammenfassung
Effektive, hilfreiche Kommunikation mit Krebskranken und ihren Angehörigen ist das unverzichtbare Herzstück patientenzentrierter Versorgung. Während des gesamten Krankheitsverlaufs spielt sie eine entscheidende Rolle: für die schrittweise Anpassung an die Krankheitsrealität, für angemessene Entscheidungen und für eine bestmögliche Lebensqualität. Bei begrenzter Lebenszeit, am Lebensende sind aufrichtige und mitfühlende Kommunikation über Therapieziele und Vorausplanung unabdingbar, um sicherzustellen, dass Patienten die Versorgung bekommen, die sie wünschen, dass ihre Angst erträglich ist und ihre Familien unterstützt werden. Pflegefachkräfte begleiten Krebsbetroffene kompetent und kontinuierlich und sorgen dafür, dass sich Patienten verstanden und in guten Händen wissen.
Das Kapitel will ermutigen, sich auf hilfreiche, effektive Kommunikation mit Krebskranken und ihren Angehörigen einzulassen. Es beschreibt die vielfältigen Herausforderungen, mit denen Betroffene und ihre Familien, aber auch Behandelnde in den verschiedenen Phasen von Krebserkrankungen konfrontiert sind. Es will sensibilisieren für das Erleben von Menschen in existenziellen Krisensituationen und für ihre Bedürfnisse, gerade weil sie oft verborgen bleiben. Es vermittelt notwendiges Rüstzeug und gibt Anregungen, einige mit Fallbeispielen, wie effektive Kommunikation einen offenen und hilfreichen Austausch für alle Beteiligten erleichtert und wie Missverständnisse und Konflikte gelöst werden können.
Monika Keller
34. Psychoonkologie
Zusammenfassung
Psychoonkologie ist die Lehre von den Wechselwirkungen zwischen psychischen und sozialen Prozessen einerseits und Entstehung sowie Verlauf von Tumorerkrankungen andererseits. Zu ihren Zielen in der Versorgungspraxis gehören die Unterstützung der individuellen Krankheitsverarbeitung, die Erhaltung der Lebensqualität, die Prävention und Behandlung von psychischen Folgestörungen und die soziale Reintegration durch Begleitung, Beratung und psychoonkologisch-therapeutische Interventionen. Die psychoonkologische Betreuung ist eine gemeinsame Aufgabe von Fachpersonen aus Pflege, Medizin, Psychotherapie, Sozialarbeit und anderen psychosozialen Bereichen, die über psychoonkologische Expertise verfügen. Das Kapitel gibt einen Überblick über Entwicklung, Aufgaben und Methoden der Psychoonkologie, über den Forschungsstand und über psychoonkologische Betreuungsangebote.
Stefan Mamié, Sandra Sieber

Spezielle Bereiche der onkologischen Versorgung und Pflege

Frontmatter
35. Geriatrische Onkologie
Zusammenfassung
Die Zahl alter Menschen, und damit die Zahl alter Patienten mit Krebserkrankungen, wird weiter zunehmen. Da Altern ein heterogener Prozess ist, gilt es, die individuellen Defizite und Ressourcen eines Patienten in einem strukturierten Prozess, dem geriatrischen Assessment, zu erfassen. Ziel ist es, eine der individuellen Situation Rechnung tragende Therapieplanung zu ermöglichen. Ein therapeutischer Nihilismus aufgrund des Alters ist nicht gerechtfertigt. Das Kapitel beschreibt die mit dem Altern assoziierten zusätzlichen Probleme und Herausforderungen in der Behandlung von Krebserkrankungen. Dargestellt werden auch die etablierten Assessment-Instrumente, die der Erfassung der Situation und der entsprechenden Planung der Versorgung dienen.
Ulrich Wedding, Anja Köhler
36. Pädiatrische Onkologie
Zusammenfassung
Die pädiatrische Onkologie befasst sich mit malignen Neoplasien (Krebserkrankungen) von Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen, vom Neugeborenen bis zum jungen Erwachsenen (teils über das 18. Lebensjahr hinaus). In der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen sind Besonderheiten zu beachten gegenüber der Behandlung von Erwachsenen, zum einen bedingt durch andere Tumorentitäten, die nur im Kindesalter beobachtet werden, zum anderen dadurch, dass es sich um einen sich entwickelnden Organismus handelt, sodass die physische Entwicklung berücksichtigt werden muss und sich auch das Krankheitsverständnis alters- und entwicklungsabhängig verändert. Zusätzlich gestaltet sich die Einschätzung von Symptomen und unerwünschten Wirkungen der Therapie altersabhängig teils schwieriger. Darüber hinaus müssen neben den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Kinder und Jugendlichen auch die Bedürfnisse der Bezugs- und Betreuungspersonen, von Eltern und Geschwistern, berücksichtigt werden. Bedingt durch die zunehmend im ambulanten Setting durchgeführte Therapie ist der Einbezug und die Edukation der Familien bezüglich dem Management von Symptomen unabdingbar.
Sabine Kroiss Benninger, Maria Flury
37. Onkologische Rehabilitation
Zusammenfassung
Die onkologische Rehabilitation ist ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept der Behandlung von an Krebs erkrankten Menschen. Der Rehabilitationsprozess ist als langfristige Intervention zu betrachten und sollte sich zeitnah an die Akutbehandlung anschließen.
Eine onkologische Rehabilitationsmaßnahme trägt dazu bei, die Auswirkungen einer Tumorerkrankung zu mildern, zu kompensieren oder zu beseitigen und den Therapieerfolg der Akutbehandlung zu stabilisieren. Die Zielsetzungen der onkologischen Rehabilitation beinhalten die Steigerung der Lebensqualität und die Unterstützung der Menschen zur Teilhabe am privaten, sozialen und beruflichen Leben. Seitens der Pflegendenden stellt sich die Aufgabe, die Fähigkeiten der Betroffenen zu erkennen, diese zu nutzen und motivierend auf sie einzuwirken. Hierzu ist eine ausführliche Informationssammlung unter Einbeziehung aller den Patienten betreffenden Kontextfaktoren erforderlich.
Die onkologische Rehabilitation ist eine ganzheitlich orientierte Teamleistung, die ihre Fortsetzung auch nach Beendigung einer stationären Maßnahme findet.
Carmen Schmies
38. Onkologische Nachsorge
Zusammenfassung
Die Nachsorge ist definiert als Diagnostik und Tertiärprävention bei vorläufig abgeschlossener Behandlung von Erkrankungen mit Rezidivgefahr. Die onkologische Nachsorge ist entitätenspezifisch und bezieht die körperliche und psychosoziale Rekonvaleszenz mit ein. Sie dauert in der Regel 5–10 Jahre und orientiert sich an Leitlinien, die anhand aktueller Studien entwickelt werden. Ziele der Nachsorge sind die Erkennung und Heilung bzw. Lebensverlängerung bei Rezidiv- oder Zweittumorauftreten, der Nachweis und die Minderung nichtrezidiv- bedingter Folgen der Tumorkrankheit oder -therapie sowie die Verbesserung der Lebensqualität. In Zukunft soll die Nachsorge individualisierter und ganzheitlicher
Lisa Ernst, Georgia Schilling
39. Survivorship
Zusammenfassung
Frühzeitige Diagnostik und verbesserte Therapieoptionen bei Krebserkrankungen führen zu einem längeren Leben mit und Überleben von Krebs. Viele an Krebs erkrankte Menschen erfahren verschiedene Nebenwirkungen und Langzeitfolgen der Krankheit und/oder der Behandlung. Die Heterogenität dieser Auswirkungen erfordert eine individuelle, ganzheitliche und integrierte Betreuung. Pflegefachpersonen können dabei eine zentrale Rolle in der Betreuung und Begleitung übernehmen.
Nicolas Sperisen, Sarah Stoll, Marika Bana
40. Komplementär- und Alternativmedizin (KAM) bei Krebs
Zusammenfassung
Komplementär- und Alternativmedizin (KAM) ist bei Krebspatienten weit verbreitet. Bis zu zwei Drittel aller Betroffenen wenden Methoden der KAM an, meist zusätzlich zu schulmedizinischen Behandlungen. Pflegende werden von ihren Patientinnen und Patienten häufig auf diese Methoden angesprochen und wenden auch zunehmend komplementäre Pflegemaßnahmen an. Sie sollten daher über evidenzbasiertes Wissen zu KAM, einschließlich den mit einzelnen Verfahren verbundenen Risiken verfügen und Informationen zu KAM vermitteln können.
Sara Kohler, Regina Stolz
41. Pflege von Patienten in der Palliativsituation
Zusammenfassung
Was ist „palliativ“? Was ist ein „Palliativpatient“? Und was ist das Besondere an der Pflege von Patienten in der Palliativsituation?
Trotz aller bahnbrechenden Fortschritte in der Onkologie versterben weiterhin nahezu die Hälfte aller Patientinnen und Patienten letztlich an ihrer Erkrankung. Onkologische Fachkrankenpflege bedeutet daher immer auch eine Auseinandersetzung mit Endlichkeit und dem Versterbenmüssen.
Mittlerweile liegt umfangreiche Evidenz aus Studien vor, dass sich bei fortgeschrittener Erkrankung frühzeitige, strukturierte palliativmedizinische Mitbehandlung positiv auf den weiteren Krankheitsverlauf auswirkt.
Nahezu alle Patientinnen und Patienten in einer inkurablen Krebserkrankungssituation durchlaufen Phasen, in denen sowohl umfassende allgemeinpflegerische Unterstützung als auch eine spezialisierte palliativpflegerische Expertise erforderlich ist; daher spielt die Pflege innerhalb des multiprofessionellen Teamgeschehens eine (die) Schlüsselrolle.
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Besonderheiten der Palliativpflege, über die Probleme der verwendeten Begrifflichkeiten, über die derzeit in Deutschland und in der Schweiz gegebenen Strukturen und nicht zuletzt über das Eingebettetsein der Palliativpflege in ein umfassendes, bedarfsorientiertes (weniger prognoseabhängiges), „ganzheitliches“ palliativmedizinisches Unterstützungskonzept.
Bernd Alt-Epping, Marco Pumptow, Hans-Rudolf Stoll
42. Klinische Krebsforschung
Zusammenfassung
Ziel klinischer Forschung im Allgemeinen und der onkologischen Forschung im Speziellen ist es, Erkenntnisse zu gewinnen, die den Krankheitsverlauf oder den Erfolg einer Behandlung unter definierten Bedingungen zuverlässig vorhersagen und bestimmen. Um dieses Ziel zu erreichen, teilt sich die Forschung in verschiedene Bereiche auf, die aber nur bei einem intensiven Austausch von Wissen untereinander zu einem Erkenntnisgewinn führen und somit in einer belegbaren Therapieverbesserung resultieren. Der Erkenntnisaustausch findet zum Beispiel auf Konferenzen durch Vorträge oder durch wissenschaftliche Publikationen statt.
Ulf Petrausch, Patrick Jahn
43. Sport- und Bewegungstherapie
Zusammenfassung
Sport- und Bewegungstherapie (auch als Trainingstherapie bezeichnet) sind wichtige Mittel in der Prävention und Behandlung verschiedener Krankheiten und sind fester Bestandteil der Begleitmaßnahmen der Tumortherapie. Die allgemeinen Ziele der onkologischen Sport- und Bewegungstherapie sind auf physischer, psychischer und psychosozialer Ebene zu definieren und nehmen dabei eine ganzheitliche Perspektive ein. Sie kommen über den gesamten Behandlungsverlauf zur Anwendung: vor Beginn der medizinischen Therapie (Prähabilitation), während der medizinischen Therapie (Akutphase), in der Rehabilitationsklinik (Rehabilitationsphase), in der Nachsorge (Nachsorge) und mit chronischem Krankheitsverlauf (Palliation).
Patrick Jahn

Häufige Tumoren: Symptome, Diagnostik, Therapie

Frontmatter
44. Tumoren der Atemwege und der Pleura
Zusammenfassung
Das Kapitel fasst die wesentlichen Aspekte zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose bei bösartigen Tumoren der Atemwege und der Pleura entsprechend dem aktuellen Wissensstand zusammen.
Miklos Pless
45. Tumoren des Verdauungstrakts
Zusammenfassung
Tumoren des Verdauungstraktes (GI-Tumoren) gehören zu den häufigsten Tumorarten überhaupt. Im Gegensatz z. B. zum Lungenkarzinom sind sie ätiologisch ausgesprochen heterogen und ihre Inzidenz nimmt zu. Die Diagnostik und Therapie von GI-Tumoren hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Bei metastasierten Erkrankungen ist die Prognose nach wie vor schlecht, mit Ausnahme Mikrosatelliten-instabiler GI-Tumoren, welche dank neuer Immuntherapien immer häufiger langfristig in Remission gehen.
Andreas Wicki
46. Mammakarzinom und gynäkologische Tumoren
Zusammenfassung
Das Kapitel gibt einen Überblick zu wesentlichen Aspekten der Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose bei Mammakarzinom und gynäkologischen Tumoren – Zervix- und Portiokarzinom, Endometriumkarzinom und Ovarialkarzinom – entsprechend dem Wissensstand und aktuellen Leitlinien. Informationen zu genannten Wirkstoffen/Medikamenten s.► Kap. 8.
Andrea Gaisser
47. Urologische Malignome
Zusammenfassung
Das Kapitel fasst die wesentlichen Aspekte zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose bei urologischen Malignomen entsprechend dem aktuellen Wissensstand zusammen: Prostatakarzinom, Harnblasenkarzinom, Nierenzellkarzinom und Hodentumoren.
Jörg Beyer
48. Leukämien
Zusammenfassung
Das Kapitel fasst die wesentlichen Aspekte zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose bei Leukämien und Lymphomen entsprechend dem aktuellen Wissensstand zusammen.
Urs Schanz, Thomas Kroner
49. Maligne Lymphome
Zusammenfassung
Das Kapitel gibt einen Überblick zu wesentlichen Aspekten der Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose der malignen Lymphome – entsprechend dem Wissensstand und aktuellen Leitlinien. Informationen zu genannten Wirkstoffen/Medikamenten s. ► Kap. 8.
Andrea Gaisser
50. Seltenere solide Tumoren
Zusammenfassung
Das Kapitel fasst die wesentlichen Aspekte zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose bei CUP-Syndrom (Metastasen bei unbekanntem Primärtumor), Larynxkarzinom, dem maligen Melanom, primären Hirntumoren und Weichteilsarkomen entsprechend dem aktuellen Wissensstand und aktuellen Leitlinien zusammen. Informationen zu genannten Wirkstoffen/Medikamenten s. ► Kap. 8.
Andrea Gaisser, Eveline Sarah Daetwyler, Sacha Rotschild, U. Petrausch, S. Hofer, B. Fuchs
51. Häufige Krebserkrankungen im Kindesalter
Zusammenfassung
Das Kapitel gibt eine Übersicht über die wesentlichen Aspekte zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose der häufigsten Krebserkrankungen im Kindesalter nach dem aktuellen Stand des Wissens. Dies sind die akute lymphatische Leukämie als häufigste maligne Bluterkrankung, das Medulloblastom als häufigster Hirntumor und das Neuroblastom als häufigster solider Tumor des Kindesalters. Eine Einführung in die spezifischen medizinischen und pflegerischen Aspekte der Onkologie im Kindesalter vermittelt ► Kap. 36.
S. Kroiss Benninger
Backmatter
Metadaten
Titel
Onkologische Krankenpflege
herausgegeben von
Patrick Jahn
Andrea Gaisser
Marika Bana
Christoph Renner
Copyright-Jahr
2024
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-67417-8
Print ISBN
978-3-662-67416-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-67417-8