Medizinisches Qualitätsmanagement in der Luftrettung umfasst alle Maßnahmen, die den Ist-Zustand des Systems bestmöglich an einen als optimal erkannten Soll-Zustand annähern. Dies betrifft im Bereich der Strukturqualität die optimale Verteilung der Luftrettungsstandorte, ein auf das Einsatzspektrum fokussiertes Einsatzkonzept sowie eine bestmögliche Ausrüstung und Aus- und Fortbildung der eingesetzten Mitarbeiter. Im Bereich der Prozessqualität sind insbesondere die Abläufe bei der Einsatzdisposition und – als Kernstück des medizinischen Qualitätsmanagements – die Vorgaben zur Versorgung häufiger und vital bedrohender Krankheitsbilder festzulegen und in ihrer Einhaltung kontinuierlich zu überwachen. Auch ein „Incident-reporting-System“, das die Möglichkeit zur anonymen Meldung von Beinahezwischenfällen oder aufgetretenen Fehlern gibt, lässt zukünftige Fehler vermeiden und erhöht Sicherheit und Qualität der medizinischen Versorgung des Notfallpatienten. Letztendlich wirken sich Maßnahmen zur Verbesserung der Struktur- und Prozessqualität unmittelbar auf die schwer zu messende Ergebnisqualität der präklinischen Patientenversorgung aus.