01.12.2009 | Originalarbeit
Prospektiver Vergleich von Assessments zur Beurteilung der Sturzgefahr bei Pflegeheimbewohnern
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2009
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Hintergrund
Bei über 60-Jährigen zählen Stürze zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen, weshalb die Einschätzung des Sturzrisikos sowie die Aufdeckung der Sturzmechanismen wichtige präventive Maßnahmen darstellen.
Fragestellung
Ziel dieser Untersuchung war es, ein neues posturographisches Messsystem (Interaktives Balancesystem, IBS) hinsichtlich der Prädiktion von Stürzen zu validieren.
Material und Methoden
Es wurden 108 Probanden (Alter: 81,9±9,5 Jahre) mit dem IBS sowie weiteren Methoden der Sturzrisikoeinschätzung (FES-I, Timed-Up-and-Go-Test, Motilitätstest nach Tinetti, Chair-Rising-Test, Tandemstand) getestet. In einem Follow-up-Zeitraum (6 Monate) wurden alle Stürze mittels eines Sturztagebuchs prospektiv erfasst.
Ergebnisse
Mindestens 1-mal stürzten 25 (23%) der Pflegeheimbewohner. Hinsichtlich der Sensitivität und des positiven Vorhersagewertes (PPV) erwiesen sich der ermittelte posturographische Sturzindex FIF1&WDI (Sensitivität: 88%) und der Timed-Up-and-Go-Test (PPV: 38%) als die geeignetsten Assessments.
Schlussfolgerung
Das IBS und der Timed-Up-and-Go-Test waren die leistungsfähigsten Assessments zur Sturzprädiktion. Darüber hinaus kann das IBS Hinweise für die zielgerichtete Gestaltung von präventiven sensomotorischen Interventionen liefern.
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