16.07.2019 | Übersichten
Laienreanimation in Deutschland: Das Nationale Aktionsbündnis Wiederbelebung (NAWIB)
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 8/2019
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Hintergrund
Mindestens 50.000 Menschen erleiden pro Jahr in Deutschland einen außerklinischen Herz-Kreislauf-Stillstand. In fast der Hälfte der Fälle wird er von Dritten beobachtet. Allerdings beginnen in nur 42 % der beobachteten Fälle Laienhelfer mit Wiederbelebungsmaßnahmen; in anderen Ländern liegt die Quote deutlich höher. Zur Bündelung und Koordinierung der zahlreichen Aktivitäten in Deutschland wurde 2016 auf Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) das Nationale Aktionsbündnis Wiederbelebung (NAWIB) gegründet. Ziel ist die bundesweite Aufklärung und frühzeitige Ausbildung, beispielsweise im schulischen Kontext, um die Laienreanimationsquote in Deutschland anzuheben.
Methode
Zunächst erfolgte eine Bestandsanalyse zum Thema Laienreanimation durch eine selektive internationale Literaturrecherche mit dem Fokus auf Leitlinien und Übersichtsarbeiten, um dann den aktuellen Forschungs- und Handlungsbedarf aufzuzeigen. Die Projektbeschreibung des NAWIB folgt diesem Grundsatz auf nationaler Ebene.
Ergebnisse
Die Laienreanimationsquote hat sich in den letzten Jahren durch gesteigerte Aufklärungsarbeit und die Ausbildung in Wiederbelebungsmaßnahmen deutlich verbessert. Die Reanimationsmaßnahmen nach dem Schema „Prüfen, Rufen, Drücken“ vereinfachen den Algorithmus für den medizinischen Laien deutlich und erleichtern die Akzeptanz der Ersthilfe.
Schlussfolgerung
Aufgrund der beobachteten Ergebnisse kann das NAWIB dazu beitragen, durch Aufklärungsarbeit das Überleben von Patienten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand deutlich zu verbessern. Grundvoraussetzungen dafür sind die Bereitstellung von wissenschaftlich fundierten sowie für die Bevölkerung und für Multiplikatoren aufbereiteten Informationen und die Unterstützung beim Wissensaustausch, der Implementierung und nachhaltigen Umsetzung von qualifiziertem Wiederbelebungsunterricht auch im schulischen Kontext.
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