22.09.2017 | Themenschwerpunkt
Arzneitherapie des älteren Menschen
„Choosing wisely“
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 8/2017
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Ältere Menschen sind das am schnellsten wachsende Segment unserer Gesellschaften. Durch Multimorbidität sind sie einer Vielzahl von Arzneimitteln ausgesetzt, die Chancen und Risiken mit sich bringen. Das Problem der unangemessenen Medikation im Alter wird dadurch verschärft, dass nur eine ganzheitliche Sichtweise diesen Patienten helfen kann, und damit diese Aufgabe vorwiegend beim Hausarzt liegt. Dessen knapp bemessene bezahlte Kontaktzeit reicht oft nicht aus, um komplexe Medikationen zu optimieren. Anlass zur Hoffnung geben klinisch erfolgreich getestete Hilfsmittel in Listenform: Insbesondere die Positiv/Negativ-Bewertungen der Alterstauglichkeit von Arzneimitteln durch die START/STOPP-Kriterien und die FORTA-Kategorisierung sind hier als klinisch erfolgreiche Hilfsmittel zu nennen. Reine Negativlisten, wie die Beers- oder die PRISCUS-Liste, haben in der klinischen Anwendung enttäuscht, da sie nicht von den Bedürfnissen, der prognostischen und v. a. symptomatischen Bedeutung und Gewichtung der Diagnosen des Patienten ausgehen. Die weitere Implementierung dieser Entscheidungshilfen – auch in IT-Systemen – sollte helfen, die Versorgungsproblematik älterer Patienten im Bereich der Arzneitherapie zu bessern.
Anzeige