12.09.2017 | Themenschwerpunkt
Akut- und Notfallversorgung geriatrischer Patienten
Alte Wege – neue Pfade
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 8/2017
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Die Notfallversorgung geriatrischer Patienten ist gekennzeichnet durch den Umgang mit sehr vulnerablen Menschen, die zunehmend in ihrer Selbstständigkeit und Autonomie eingeschränkt und hilfsbedürftig sind. Der Fokus wird oft isoliert auf den körperlichen Befund gelegt, und psychosoziale Aspekte sowie auch Defizite im Alltagsleben oder die „frailty“ dieser Patienten werden ausgeblendet. Im klinischen Alltag steht häufig der somatische Befund im Vordergrund, sodass ein sinnhaftes Einordnen der Therapieansätze in die aktuelle Lebenssituation zunächst nicht stattfindet. Durch Leitlinien findet zusätzlich eine Fragmentierung der Behandlung statt, die gerade in der Notfallversorgung zur Verfolgung vergeblicher Ziele führt, da die Gesamtsicht auf den geriatrischen Patienten nicht in den Vordergrund gestellt wird. Derzeit gibt es keine spezifischen Leitlinien, die das Vorgehen bei der Notfallbehandlung von betagten Patienten festlegen. Entscheidend ist, im interdisziplinären und interprofessionellen Dialog die Besonderheit gemeinsam herauszuarbeiten, mithilfe geeigneter Screeningverfahren Risikopatienten zu identifizieren und durch die Umsetzung neu entwickelter Qualitätskriterien eine neue Versorgungsgüte geriatrischer Patienten in der Notfallbehandlung zu erreichen.
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