01.04.2011 | Leitthema
Stellenwert und Potenzial der Telemedizin im Rettungsdienst
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 3/2011
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Telemedizin erhält in immer mehr Bereiche der Medizin Einzug und zeigt ein starkes Marktwachstum. In der Notfallmedizin sind Systeme, die eine Vernetzung zweier stationärer Einrichtungen ermöglichen (interklinische Systeme) von den Systemen zu unterscheiden, die eine Vernetzung mit einem mobilen Partner ermöglichen (z. B. Rettungswagen). Für die 12-Kanal-EKG-Übertragung an einen beratenden Kardiologen wurde gezeigt, dass therapierelevante Zeitintervalle verkürzt werden können. Eine strukturierte telemedizinische Vorabinformation beim Schlaganfall kann die Zeit bis zur Bildgebung verkürzen und die Lyserate erhöhen. Im interklinischen Bereich sind ebenfalls Telemedizinsysteme eingeführt worden, deren Nutzen beim akuten Schlaganfall mittlerweile wissenschaftlich belegt ist. Auch in Deutschland kann präklinische Telemedizin rechtssicher erfolgen, jedoch sind vielfältige Aufgaben zu bewältigen, bevor sie als Bestandteil der Regelversorgung im Notfall zur Anwendung kommen kann. Neben der technischen Weiterentwicklung ist der wissenschaftliche Nachweis zu erbringen, unter welchen Bedingungen durch Telemedizin die Versorgungsqualität und letztlich das Outcome verbessert werden können.
Anzeige