04.04.2018 | Originalien
Notrufdisposition auf rheinland-pfälzischen Leitstellen
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 3/2019
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Dieser Artikel liefert Einblicke in die Historie des Notrufs, Grundsätze der Einsatzdisposition und Qualitätssicherungsmaßnahmen auf rheinland-pfälzischen Leitstellen. Das heutige Notrufsystem in Deutschland hat sich von seinen Anfängen in den 70er Jahren zu einem hochprofessionellen Eckpfeiler der Notfallversorgung entwickelt. Neben der Weiterentwicklung von intelligenten Einsatzleitsystemen nehmen auch die Anforderungen an Leitstellendisponenten stetig zu. Außerdem führen sie telefonisch im Falle eines Notfallgeschehens Soforthilfe durch; dazu leiten sie zur Laienreanimation mithilfe einer im Einsatzleitsystem installierten SOP (Standard Operation Procedure) an, um das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu verkürzen. Bei der Einsatzdisposition gilt grundsätzlich, dass Notfalleinsätze vorrangig unter Berücksichtigung der aktuellen Standorte von Rettungsmitteln sofort bearbeitet werden. Krankentransporte werden dagegen im Zusammenspiel betriebswirtschaftlicher, medizinischer und termingerechter Faktoren abgearbeitet. Mehrere Tools zur Qualitätssicherung ergänzen das Einsatzleitsystem; der landesweite Bettennachweis zeigt ein zeitgenaues Abbild der Aufnahmemöglichkeiten der Kliniken. Das eigene Notfallverlegungssystem wiederum stellt einen Algorithmus dar, um notarztbegleitete Verlegungstransporte zu gewährleisten. Zur Erfassung von Ausfallzeiten werden onlinebasiert Abmeldungen von Notarzteinsatzfahrzeugen dokumentiert. Der Sonderalarm Rettungsdienst stellt eine Verfahrensanweisung dar, die für ein überregionales Schadensereignis konzipiert wurde; hierbei ist der Rettungsdienst sehr eng mit den Einheiten des Katastrophenschutzes verzahnt, um dem Bedarf im Rahmen eines Massenanfalls gerecht werden zu können.
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