12.04.2018 | Leitthema
Besonderheiten beim geriatrischen Patienten mit Sepsis im Notfalldienst
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 3/2019
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Die demographische Entwicklung führt auch zum Anstieg der in der Notfallrettung zu versorgenden älteren Patienten. In diesem ansteigenden Patientenkollektiv ist die Sepsis ein wichtiges Krankheitsbild mit einem schlechten Outcome, und daher müssen sowohl die Strategien in der präklinischen Notfallversorgung, wie auch Diagnostik und die Ersttherapie entsprechend adaptiert werden. Akute Infektionen sind ein häufiger Grund für die Rettungsdienstalarmierung und auch verantwortlich für viele Todesfälle bei alten Menschen. In diesem Zusammenhang kommt der Sepsis als Krankheitsbild in der alternden Gesellschaft eine besondere Bedeutung zu. Der geriatrische Patient ist definiert durch die Multimorbidität, den Funktionalitätsverlust und den zunehmenden Verlust an Selbständigkeit. Die Sepsis ist eine systemische inflammatorische Antwort des Organismus auf eine bakterielle Infektion und nach wie vor mit einer hohen Sterblichkeit verbunden. Daher ist es unerlässlich, die Sepsis sehr früh zu identifizieren. Diagnostische Strategien wie besondere Untersuchungsmethoden, adaptierte Screening- und Assessmentinstrumente müssen entwickelt und eingeführt werden. Ausbildungsprogramme für den Notfallrettungsdienst sind genauso essenziell wie das Erstellen von standardisierten Arbeitsanweisungen für das Krankheitsbild Sepsis. Das Wissen um die speziellen Eigenschaften und Symptome schwerer Infektionen bei alten Patienten, weiterführende Kompetenzen und geriatrische Grundkenntnisse sind notwendig, um die Patienten adäquat versorgen zu können.
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