07.11.2018 | Originalien
Übereinstimmung zwischen notärztlicher Verdachtsdiagnose und Entlassungsdiagnose
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 7/2019
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Hintergrund
Der Einfluss der notärztlichen Ausbildung und Fachrichtung auf die notärztliche Verdachtsdiagnose wurde bisher noch nicht ausreichend untersucht.
Ziel der Arbeit
Ziel der Studie war, die diagnostische Übereinstimmung (dÜ) zwischen notärztlicher Verdachtsdiagnose und Krankenhausentlassungsdiagnose unter Berücksichtigung der Faktoren „Fachrichtung“, „Weiterbildungsstand“ und „notfallmedizinische Ausbildung“ zu untersuchen.
Material und Methoden
Über einen Zeitraum von 24 Monaten wurden alle Notarzteinsatzprotokolle des Notarztstandorts Bad Belzig untersucht. Durch den systematischen Vergleich von notärztlicher Verdachtsdiagnose zu Entlassungsdiagnose wurde die dÜ nach sorgfältiger Prüfung des gesamten Verlaufs jedes Falls ermittelt. Die Ergebnisse wurden mit dem χ2-Test, mit einem proportionalen Odds Model und anhand des Scoretests für proportionale Odds auf statistisch relevante Ergebnisse geprüft.
Ergebnisse
Eine dÜ lag in 46,5 % der Fälle vor, in 30 % teilweise vor und in 23,5 % nicht vor. Bezüglich der drei untersuchten Faktoren konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede gefunden werden. In zeitkritischen Fällen ergaben sich keine schlechteren Ergebnisse der dÜ im Vergleich zur restlichen dÜ. Ein hoher Anteil an fehlender dÜ zeigte sich bei kardiopulmonalen Erkrankungen.
Diskussion
Die Fachrichtung, der Weiterbildungsstand und die notfallmedizinische Ausbildung scheinen keinen Einfluss auf die notärztliche Verdachtsdiagnose zu haben. Ein größeres Augenmerk in den Notarztkursen sollte auf das Leitsymptom „Dyspnoe“ gerichtet werden.
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