01.10.2013 | Originalien
Test zur Kontrollierbarkeit der Bewegungsvorstellungsfähigkeit (TKBV) bei älteren Erwachsenen
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 7/2013
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Nach der Instruktion sich eine bestimmte Bewegung vorzustellen, existiert bislang kaum eine Möglichkeit zu überprüfen, ob sich Probanden das Gewünschte auch vorstellen. Ziel der vorliegenden Studie ist die Validierung des Tests zur Kontrollierbarkeit von Bewegungsvorstellungen (TKBV). An der Untersuchung nahmen 102 Männer (M = 55,6, SD = 25,1) und 93 Frauen (M = 59,2, SD = 24,0) im Alter von 18 bis 88 Jahren teil. Zur Überprüfung der Kontrollierbarkeit von Bewegungsvorstellungen mussten die Probanden sechs aufeinanderfolgende Instruktionen befolgen. Pro Instruktion sollte ein Körperteil (Kopf, Arme, Beine, Rumpf) bewegt werden, wobei es ihnen nicht erlaubt war, sich während der Instruktionen aktiv zu bewegen. Beim Freie-Wiedergabe-Test mussten die Versuchsteilnehmer die finale Position aktiv einnehmen, während sie in der Wiedererkennen-Bedingung aus einer Auswahl von fünf Bildern dasjenige auswählen mussten, dass ihrer Vorstellung am nächsten kam. Die explorative Faktorenanalyse zeigte eine 2-faktorielle Lösung mit den beiden Dimensionen 1) Wiedererkennen und 2) freie Wiedergabe. Die interne Konsistenz lag für die deutsche Version der TKBV-Skala bei 0,89 bzw. 0,73. Die Skalen stehen in einem nur geringen inhaltlichen Zusammenhang mit konvergenten Messungen zur mentalen Chronometrie (TUG, rREG = − 0,33, rREC = − 0,31) sowie der Lebendigkeit von Bewegungsvorstellungen (MIQvis, rREG = 0,14, rREC = 0,14; MIQkin, rREG = 0,11, rREC = 0,13). Die Kriteriumsvalidität zeigte sich anhand der statistisch bedeutsamen Korrelationen der TKBV-Skalen mit dem Corsi-Block-Tapping-Test (BTT, rREG = 0,45, rREC = 0,38) und der körperlich-sportlichen Aktivität (rREG = 0,50, rREC = 0,36). Der TKBV erweist sich als valides und gut einsetzbares Instrument zur Erhebung der Bewegungsvorstellungsfähigkeit und stellt damit ein wichtiges Hilfsmittel beim Einsatz in der Rehabilitation dar.
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