In diesem Beitrag analysieren die Autoren Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken interdisziplinärer zentraler Notaufnahmen (ZNA). Im Rahmen einer Umfeldanalyse wird besonders deutlich, dass die Bedeutung von zentralen Notaufnahmen auch in Zukunft überproportional zunehmen wird. Die Stärken einer ZNA, das sind beispielsweise die singuläre Anlaufstelle für alle Notfall-Stakeholder und frühe Interdisziplinarität, unterstützen die ZNA in der Erreichung ihres wesentlichen Ziels – der Sicherstellung der höchsten Qualität der Notfallversorgung für die Notfallpatienten. Diese Notfallbehandlung gewährleisten am besten Ärzte mit Weiterbildung in Notfallmedizin. Notfallmedizin sollte als eigenes medizinisches Fachgebiet in Deutschland eingeführt werden, damit den Notfallpatienten eine hochqualifizierte Notfallbehandlung zur Verfügung steht. Viele gleichzeitige Entwicklungen, wie das Ansteigen der Patientenzahlen, der zunehmende Wissenszuwachs der Notfallmedizin, die eigene Denk- und Handlungsweise und der Druck knapper Ressourcen fordern diese Professionalisierung der klinischen Notfallmedizin. Die im Beitrag auch festgestellten Schwächen und Risiken stehen in keiner Relation zum Erfolgspotential einer ZNA.