01.04.2010 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Soziale Infrastrukturen und bürgerschaftliches Engagement von und für junge Alte(n)
Ostdeutsche Kommunen erkunden neue Wege
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 2/2010
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Der im Osten Deutschlands früher und schärfer einsetzende demographische Wandel und die dramatischen Finanznöte ostdeutscher Kommunen erzwingen eine radikale Modernisierung der Institutionen der Daseinsvorsorge in Richtung auf ein Leitbild der Bürgerkommune. Kommunen profitieren, wenn bürgerschaftliche Initiativen den Rückgang von Standards öffentlicher Leistungserbringung zumindest teilweise auffangen können. Dies spart Ausgaben der öffentlichen Haushalte. Eine besonders wichtige Trägergruppe bürgerschaftlichen Engagements sind die „jungen Alten“. Bürgerschaftliches Engagement bedarf öffentlich geförderter Strukturen. Eine Kommune, die junge Alte aktivieren möchte, um die Daseinsvorsorge, d. h. die Lebensqualität, vor Ort zu erhalten, kann bisher staatlich erbrachte Leistungen nicht einfach auf den Bürger abwälzen. Das ist nicht nur von der Idee her fragwürdig, sondern scheitert bei der Umsetzung auch an der Freiwilligkeit des Engagements. Grundlegend für einen erfolgreichen Umbau zur Bürgerkommune ist daher die Bereitschaft, die Strukturen der kommunalen Politik und Verwaltung an ein neues Aufgabenverständnis anzupassen, das der Kommune die Rolle des Impulsgebers, Moderators und Organisators von Rahmenbedingungen zuweist. Der vorliegende Artikel skizziert die Problemlage und erfolgreiche Initiativen aus zwei Modellprojekten des Bundesbeauftragten für den Aufbau Ost.
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