27.04.2023 | Leitthema
Schockraumalarmierungskriterien und Schockraumteam
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 4/2023
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Einleitung
Es wird empfohlen, dass das prähospitale Behandlungsteam bzw. der Erstsichtende in der Klinik die Entscheidung, ob ein potenziell schwer verletzter Patient über den Schockraum der Klinik aufgenommen werden sollte, anhand eines Kriterienkatalogs vornimmt. Die in der S3-Leitlinie Polytrauma formulierten B‑Kriterien zur Schockraumalarmierung waren in letzter Zeit zunehmend Gegenstand fachlicher Diskussionen.
Material und Methoden
Vor dem Hintergrund der Novellierung der S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung und auf Basis der aktuellen Literatur werden die bisherigen Alarmierungskriterien den neu konsentierten Empfehlungen gegenübergestellt.
Ergebnisse
Nach wie vor wird die Alarmierung des Schockraumteams bei Vorliegen eines gewissen Verletzungsmusters bzw. bei notwendiger prähospitaler Intervention empfohlen. Jedoch konnten die A‑Kriterien zur Schockraumalarmierung überarbeitet werden und sogar neue konsentiert werden. Die B‑Kriterien basierend auf Unfallhergang bzw. -mechanismus, die in letzter Zeit zunehmend in der Kritik standen, wurden deutlich angepasst. Es gibt in der aktualisierten Version der Leitlinie auch Empfehlungen für geriatrische Patienten.
Schlussfolgerung
Im Vergleich zur S3-Leitlinie von 2016 konnten die Schockraumalarmierungskriterien auf Basis neuer Literatur überarbeitet werden; sie haben Eingang in die überarbeitete Leitlinie gefunden. Unzweifelhaft sind in Zukunft weitere Optimierungen – beispielsweise auf Basis prähospitaler Algorithmen unter Nutzung von Point-of-care-Diagnostik – möglich und wünschenswert.
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