18.09.2024 | Themenschwerpunkt
Prävention der Frailty
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2024
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Hintergrund
Das Vorliegen einer Frailty erhöht beim älteren Patienten das Risiko für ungünstige Gesundheitsereignisse und den Verlust der Selbstständigkeit. Maßnahmen zur Prävention dieses geriatrischen Syndroms sollten in die allgemeine Gesundheitsversorgung integriert werden.
Fragestellung
Welche Interventionen versprechen Wirksamkeit in der Prävention einer Frailty, und wie lässt sich eine erfolgreiche Implementation präventiver Strategien gestalten?
Methode
Narrative Übersichtsarbeit.
Ergebnisse
Frailty ist als Konzept multidimensional, sodass sich Ansatzpunkte für eine Prävention von Frailty auf unterschiedlichen Ebenen (z. B. Ebenen der körperlichen Aktivität und Ernährung, psychosoziale Ebene) finden. Aus epidemiologischen Analysen konnten Faktoren identifiziert werden, die das Risiko für die Ausbildung einer Frailty erhöhen oder verringern. Die Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien, die die Wirksamkeit spezifischer Interventionen in der Prävention einer Frailty untersucht haben, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt begrenzt. Ausgehend von den derzeit vorliegenden Daten scheinen Interventionen, die auf körperlichem Training basieren, in der Prävention von Frailty wirksam zu sein. Der Frailty-Status des älteren Patienten wird in Deutschland bislang nicht routinemäßig in der Primärversorgung erfasst, was die Identifikation der Risikogruppe (Patienten mit Pre-Frailty) und zielgerichtete Präventionsmaßnahmen erschwert. Einen Ansatz, um Frailty vorzubeugen und „Healthy Ageing“ innerhalb der Bevölkerung zu fördern, bietet das Konzept Integrated Care for Older People (ICOPE) der Weltgesundheitsorganisation.
Schlussfolgerungen
Die Prävention einer Frailty ist möglich und sinnvoll. Bislang fehlt eine flächendeckende Implementation zielgerichteter Präventionsstrategien.
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