Stürze aus großer Höhe stellen einen seltenen Unfallmechanismus für penetrierende Thoraxverletzungen dar. Im dargestellten Fall ist das resultierende Verletzungsmuster einer penetrierenden Thoraxverletzung (Pfählung) sehr ungewöhnlich. Ein 45-jähriger Patient stürzte aus einer Höhe von 3 m auf eine im Boden festbetonierte Eisenstange (Durchmesser ca. 5 cm), dabei dringt diese im rechten unteren Thoraxbereich ein und tritt linksthorakal auf Höhe der Skapula aus. Der Patientenzustand mit Schmerzen, Dyspnoe, das angenommene Verletzungsmuster (penetrierendes Thoraxtrauma mit Verdacht auf beidseitigen Pneumothorax) und der geplante Lufttransport stellten die Indikation zur Intubation, kontrollierten Beatmung und zur Anlage zweier Thoraxdrainagen dar. Die innerklinisch durchgeführte Diagnostik zeigte eine rein subkutane Lage der Stange, sodass diese ohne Thorakotomie entfernt werden konnte. Der weitere Verlauf erforderte keine weitere chirurgische oder intensivmedizinische Intervention mehr.