Leitstellen haben als Teil der Rettungskette eine hohe Verantwortung bezüglich der Aktivierung geeigneter Rettungsmittel. Sie übernehmen eine rechtliche Garantenstellung. Auf der Suche nach Best-Practice-Modellen werden die gesetzlichen Grundlagen, die organisationsinternen Vorgehensweisen der Qualitätsbewertungen und die Auswertungen von Kennzahlen zwischen einer Schweizer und zwei österreichischen Leitstellen verglichen.
Die Qualitätshandbücher und -aufzeichnungen der drei Leitstellen dienen als Basis der Datenauswertung durch die Qualitätsbeauftragten, ergänzt durch Interviews mit Führungskräften der Leitstellen und eine Literaturrecherche.
Hauptkriterien zur Qualitätsbewertung sind die Interpretation zeitbezogener Kennzahlen, Feedbackgespräche aus der strukturierten Abfrage und die Analyse von Rückmeldungen sowie der daraus resultierenden Maßnahmen.
Zeitbezogene Kennzahlen sind im Gesamtprozess der präklinischen Versorgung bedeutend und müssen in Verbindung mit anderen Kennzahlen interpretiert werden. Das Feedbackgespräch aus der strukturierten Abfrage ist in Bezug auf Analyse und Durchführung aufwendig und muss nach definierten und transparenten Kriterien erfolgen. Trotz hoher Subjektivität ist eine Bewertung des situationsgerechten Einsatzes der Ressourcen möglich, indem die National-Advisory-Committee-for-Aeronautics(NACA)-Scores vor und nach dem Einsatz verglichen werden und eine Fremdbewertung durch den Rettungsdienst erfolgt. Daraus lassen sich Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung ableiten. Versorgungslücken müssen visualisiert werden und bestehende Kompensationsmöglichkeiten sind zu überwachen. Die Leitstellen sind in die Planung von Alternativmodellen der rettungsdienstlichen Versorgung einzubinden.