2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
4. Knochenumbau
verfasst von : Reiner Bartl, Christoph Bartl
Erschienen in: Das Osteoporose Manual
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Zusammenfassung
-
Knochenwachstum in der Kindheit (Modelling) und lebenslanger Knochenumbau (Remodelling) werden über Millionen von mikroskopisch kleinen Baueinheiten („bone modelling units“, BMU) gesteuert und ausgeführt.
-
Der Knochenumbau läuft über klar definierte Umbauphasen in etwa 150 Tagen ab im Zusammenspiel von Osteoklasten, Osteoblasten, Osteozyten und Lining Cells. Die Gesamtumbaurate des Skelettes beträgt 8 % pro Jahr.
-
Die maximale Knochendichte (Peak Bone Mass) im Alter von 25–30 Jahren bestimmt die Knochendichte im Alter und wird mit 65–80 % von genetischen Faktoren bestimmt.
-
Die Belastbarkeit des Knochens wird bestimmt von der Knochendichte und der Knochenqualität (Geometrie, Material, Mikrostruktur, Umbau).
-
Die Steuerung des Knochenumbaus erfolgt über Hormone, Zytokine und mechanische Faktoren. Die wichtigsten lokalen Signalwege sind das RANK-RANKL-Osteoprotegerin-System für die Aktivierung der Osteoklasten und das Wnt-LRP5/6-β-Catenin-System für die Aktivierung der Osteoblasten. Sklerostin wird von den Osteozyten produziert und hemmt die Osteoblasten.
-
Neue Ergebnisse zeigen, dass v.a. das ZNS (Leptin, vegetatives Nervensystem) und das Immunsystem (CD4- und CD8-T- und B-Lymphozyten) den Knochenumbau steuern.