2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
3. Knochenzellen
verfasst von : Reiner Bartl, Christoph Bartl
Erschienen in: Das Osteoporose Manual
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Zusammenfassung
-
Hauptakteure beim Aufbau sowie bei der Anpassung und Erneuerung des Knochens sind spezialisierte Zellen des Knochenmarks: Osteoklasten, Osteoblasten, Osteozyten und Lining Cells.
-
Osteoklasten (knochenabbauende Zellen) sind vergleichbar mit „Bagger“, die alten Knochen in nur wenigen Tagen abbauen.
-
Osteoblasten (knochenaufbauende Zellen) sind mesenchymalen Ursprungs und bauen den Knochen langsam über viele Wochen wieder auf. Ihre Hauptfunktion ist die Synthese von Knochenmatrix (überwiegend Kollagen).
-
Eine ungestörte Mineralisation der Knochenmatrix ist entscheidend für die mechanische Belastbarkeit des Knochens. Vitamin D- und Kalziummangel, Hormonersatztherapie (HRT), antiresorptive und osteoanabole Therapie beeinflussen die Mineralisation und damit das Frakturrisiko.
-
Osteozyten (knochenüberwachende Zellen) sind multifunktionale Zellen und entwickeln sich aus „eingemauerten Osteoblasten“. Sie dienen der Regulierung, Erneuerung, Anpassung und Versorgung des Knochengewebes. Über ein weitverzweigtes Kanalsystem („canaliculi“) sind sie untereinander und mit der Oberfläche verbunden und kontrollieren die Aktivität der Osteoblasten und Osteoklasten. Die Osteozyten spielen auch eine wesentliche Rolle bei der Entstehung bestimmter Krankheiten, z. B. bei der diabetischen Osteopathie und dem Wachstum von Tumorzellen im Knochen.
-
Endostzellen (Lining Cells, knochenschützende Zellen) bilden eine Schutzschicht auf der Knochenoberfläche während der „Ruhephase“ und haben eine wichtige Funktion in der Aktivierungsphase der Osteoklasten.