2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
55. Knochenmetastasen und Knochenreaktionen
verfasst von : Reiner Bartl, Christoph Bartl
Erschienen in: Das Osteoporose Manual
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Zusammenfassung
-
Bei etwa 70 % der Patienten mit Mamma- und Prostatakarzinom werden post mortem Knochenmetastasen nachgewiesen.
-
Bei der Ausbreitung von Tumorzellen kommt dem Knochenmark mit dem speziellen Gefäßsystem eine Schlüsselrolle zu.
-
Bei Patienten mit Knochenmetastasen trägt die osteoklastische Knochenresorption wesentlich zu den skelettalen Komplikationen („skeletal-related events“, SREs) bei und führt daher im klinischen Management zu einem präventiven wie therapeutischen Einsatz von antiresorptiven Substanzen.
-
Bei einer Knochenmetastasierung sind Bisphosphonate (BP) und Denosumab effektiv zur Prävention medikamentös-induzierten Knochenschwunds und zur Therapie skelettaler Komplikationen.
-
Die bewährte hormonelle Therapie des Mamma- und Prostatakarzinoms ist mit Osteoporose und erhöhtem Frakturrisiko verbunden – ein Argument für den präventiven Schutz des Skelettes.
-
BP und Denosumab sind effektiv in der Verhütung von medikamentös-induziertem Knochenschwund und in der Behandlung der SREs bei metastasiertem Karzinom.
-
Wegen der hohen Dosierung antiresorptiver Medikamente bei Malignomen ist eine enge Überwachung zur Vermeidung von Kiefernekrosen und anderen Komplikationen nötig. Die Zusammenarbeit der Onkologen und Osteologen mit den Zahnärzten und Kieferchirurgen ist obligat.