01.02.2010 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Humortherapie bei alten Menschen mit einer Depression
Ergebnisse einer empirischen Untersuchung
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 1/2010
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Hintergrund
In der Literatur werden immer wieder positive Effekte von Humor in der Therapie beschrieben. Auch bei Menschen mit einer Depression werden diese Effekte beobachtet; hinsichtlich alter Menschen sind solche Hinweise jedoch spärlich. Zu therapeutischen Humorgruppen gibt es kaum empirische Untersuchungen. In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss einer psychotherapeutischen Humorgruppe auf alte Menschen mit einer Depression untersucht.
Material und Methoden
Eine Experimentalgruppe mit Behandlung (Teilnahme an einer Humorgruppe) wurde mit einer Kontrollgruppe ohne spezifische Behandlung verglichen. Insgesamt wurden 90 Patientinnen mit klinischen Depressionen nach ICD-10 untersucht. Zum Einsatz kamen Fragebogenverfahren (u. a. GDS, SF-12, State-Trait-Heiterkeitsinventar, Satisfaction with Life Scale) zu zwei Messzeitpunkten (vor und nach der Therapie).
Ergebnisse
Resilienz und Lebenszufriedenheit nahmen bereits bei der ungefilterten Gesamtstichprobe nur bei der Experimentalgruppe signifikant zu (p<0,05). Bei der Subgruppe mit mindestens mittelschweren bzw. schweren Depressionen zeigten sich zudem nur bei der Experimentalgruppe signifikante Verbesserungen bezüglich des Zustands (State) Heiterkeit, Ernst, schlechte Laune sowie eine deutliche Zunahme der Lebenszufriedenheit (alle p<0,05).
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse werden als deutlicher Beleg für die Effektivität dieser spezifischen Therapieform insbesondere für depressive alte Menschen interpretiert.
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