2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
47. Glukokortikoid-induzierte Osteoporose
verfasst von : Reiner Bartl, Christoph Bartl
Erschienen in: Das Osteoporose Manual
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Zusammenfassung
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Alle Medikamente müssen konsequent auf ihre Knochenschädlichkeit abgefragt werden. Bei vorliegenden Interaktionen mit dem Knochen reichen häufig einfache Maßnahmen zur Prävention eines Knochenschadens: knochenfreundliche Ernährung, Rauchen einstellen, körperliche Aktivität und Vitamin D-Gabe.
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Glukokortikoide (GC) werden immer noch häufig verschrieben: bis zu 5 % der postmenopausalen Frauen nahmen in den letzten 2 Jahren GC ein. Der Glukokortikoid-induzierte Knochenverlust ist die häufigste sekundäre Osteoporose.
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Bei 30–50 % der Patienten unter Langzeit-GC-Gabe treten Frakturen auf. Eine schwerwiegende Komplikation stellen Osteonekrosen dar.
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Die Wirkung der Glukokortikoide auf das Knochengewebe ist umfassend. Betroffen sind Osteoblasten, Osteozyten, Osteoklasten, Chondrozyten, Adipozyten und intraossäre Blutgefäße. Glukokortikoide vermindern die Knochenfestigkeit stärker als die Knochenmasse.
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Prävention und Therapie der Glukokortikoid-induzierten Osteoporose sind effektiv und umfassen körperliche Aktivität, Kalzium und Vitamin D sowie eine antiresorptive oder osteoanabole Substanz. Der Therapiebeginn sollte möglichst früh erfolgen.