2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
48. Transplantations-induzierte Osteoporose
verfasst von : Reiner Bartl, Christoph Bartl
Erschienen in: Das Osteoporose Manual
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Zusammenfassung
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Das Frakturrisiko nach einer Nierentransplantation ist 4-mal höher als bei einer vergleichbaren gesunden Population. Besonders betroffen sind die Wirbelkörper von Frauen mit Diabetes mellitus als Empfänger (Angaben bis zu 160-fach!).
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Bei Patienten, die für eine Transplantation vorgesehen sind, soll eine DXA-Messung durchgeführt und falls nötig noch vor der Transplantation mit einer medikamentösen Therapie begonnen werden.
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Nach einer Knochenmarktransplantation kommt es im ersten Jahr zu einer Abnahme der Knochendichte um 1 SD Z-Score, wobei die größten Verluste in den ersten 6 Monaten auftreten.
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Etwa 10 % Verlust der Knochenmasse ist bedingt durch den Einsatz von Glukokortikoiden und anderen Immunsuppressiva. Das Ausmaß des Knochenschwunds korreliert mit der kumulativen Glukortikoiddosis.
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Bei Patienten mit Nieren- oder Lebertransplantaten kommt neben des Verlustes an Knochenmasse noch eine Mineralisationsstörung hinzu (Osteoporomalazie).
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Wegen des gesteigerten Knochenabbaus sind intravenöse Bisphosphonate (BP) in Kombination mit aktiven Vitamin D-Metaboliten (Calcitriol) die Therapie erster Wahl.
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Bei Patienten mit Herztransplantation wirkt sich die verminderte körperliche Aktivität vor und nach Transplantation zusätzlich ungünstig auf die Knochenmasse aus.