Hintergrund
In Deutschland existiert eine Vielzahl von Konzepten zur Vorbereitung und Bewältigung eines Massenanfall von Verletzten (MANV). Dabei mangelt es aufgrund des seltenen Vorkommens von MANV-Szenarien und fehlender Datenerhebungsmöglichkeiten in Realeinsätzen an belastbaren Daten zur retrospektiven Analyse der Konzepte. MANV-Übungen bilden daher die einzige Möglichkeit zur Überprüfung der Konzepte und zum Vergleich unterschiedlicher Vorgehensweisen.
Problematik
Ein solcher Vergleich ist derzeit nur schwer möglich, da eine vergleichende Bewertung auf Basis standardisierter Kriterien fehlt. Im Sinne der Qualitätsverbesserung ist diese allerdings absolut wünschenswert. Vielerorts dienen Einsatzübungen daher v. a. der Schulung von Einsatzkräften und weniger der Konzeptüberprüfung.
Ziel des Beitrags
Dieser Beitrag befasst sich mit der wissenschaftlichen Evaluation und stellt einen neuartigen Lösungsansatz vor. Es werden hierfür erstmals die Bedürfnisse einer wissenschaftlichen Evaluation von MANV-Übungen beschrieben und diskutiert. Aus dieser Diskussion werden dabei vier konkrete Anforderungskriterien an die Evaluation von MANV-Übungen abgeleitet. Diese bilden die Grundlage für das von der Fachhochschule Köln entwickelte MANV-Benchmark.