Die klinische Notfallmedizin ist in 17 europäischen Mitgliedsstaaten als primäre Gebietsbezeichnung mit eigener Facharztweiterbildung anerkannt. Ferner gibt es in 5 weiteren Mitgliedsstaaten eine Zusatzbezeichnung in klinischer Notfallmedizin. Hieraus ergab sich die Notwendigkeit für eine eigene europäische Facharztprüfung, um die Ausbildung, Weiterbildung und Zertifizierung zukünftiger Notfallmediziner europaweit zu standardisieren. Das europäische Curriculum für Notfallmedizin wurde bereits 2009 von der Task Force der Europäischen Gesellschaft für Notfallmedizin (EuSEM) erstellt und liegt mittlerweile in deutscher Übersetzung vor.
Recherche und Auswertung aktueller Literatur sowie von Homepages und Websites
Die europäische Facharztprüfung für Notfallmedizin (European Board Examination in Emergency Medicine, EBEEM) basiert ausschließlich auf dem europäischen Curriculum für Notfallmedizin und besteht aus zwei Teilprüfungen. Einem theoretischem Teil (Part A), welcher erstmals in 5 verschiedenen Prüfungszentren innerhalb Europa online abgehalten wurde. Die Prüfung besteht aus 120 computerbasierten Multiple-Choice-Fragen, welche das klinische und naturwissenschaftliche Grundlagenwissen abfragen. Der klinisch-praktische Teil (Part B) basiert auf 8 Prüfungsstationen, welche nicht nur klinische Arbeitstechniken, sondern auch nichtklinische Fertigkeiten wie Kommunikation, Teamführung, Konfliktmanagement und Organisation überprüfen.
Für die erste EBEEM-Prüfung im November 2013 lag die Erfolgsquote im schriftlichen Teil bei 55 %. Den mündlich-praktischen Teil im Mai 2014 bestanden hingegen nur 36 % aller Teilnehmer. Aufgrund des hohen fachlichen Anspruchs dieser europäischen Facharztprüfung versucht dieser Beitrag zukünftigen Teilnehmern, die Zulassungsvoraussetzungen und Prüfungsstruktur näherzubringen und so eine optimale Prüfungsvorbereitung zu ermöglichen.