Zusammenfassung
Obwohl das höchste erreichbare Maß an Gesundheit seit langem als Menschenrecht anerkannt ist, finden sich erhebliche Unterschiede in der Gesundheit zwischen Bevölkerungsgruppen. Gesundheitliche Ungleichheit bezeichnet systematische Unterschiede in der Gesundheit zwischen sozialstrukturellen Gruppen, die potenziell vermeidbar und ungerecht sind. In diesem Beitrag wird das Konzept der gesundheitlichen Ungleichheit vorgestellt sowie die zentralen Mechanismen, welche soziale Ungleichheit und Gesundheit verbinden. Es wird ein Überblick über einzelne Dimensionen gesundheitlicher Ungleichheit geben. Neben der sozioökonomischen Position sind dies das Geschlecht, der Migrationsstatus, die Wohnregion und die Zugehörigkeit zu einer sexuellen Minderheit. Abschließend wird auf die theoretischen Perspektiven der Intersektionalität und Superdiversität eingegangen, welche die Verschränkungen der einzelnen Ungleichheitsdimensionen untersuchen.