Zusammenfassung
Die Individualpsychologische Analyse versteht sich im deutschsprachigen Raum als eine zeitgenössische integrative psychoanalytische Strömung. Aufbauend auf Alfred Adlers Theorien knüpft sie unter anderem an die Objektbeziehungstheorie, Selbstpsychologie, Bindungstheorie und an das Mentalisierungskonzept an. Eine besondere Rolle in der individualpsychologischen Krankheitstheorie spielt das Verständnis der Ausgestaltung von Kompensationsmechanismen, welche sich aus einem zentralen Gefühl des Subjekts ableiten, das grundsätzlich als in Bezug zur Welt stehend verstanden wird. Die in dieser Dyade sich entfaltende Psychodynamik wird in der Theorie und in der praktischen Übertragungssituation über unbewusste Wünsche, Fantasien und Motiven zugänglich, die sodann in der therapeutischen Situation nacherlebt, verbalisiert und in das Selbst- und Objektbild integriert werden können.