Zusammenfassung
Für die Diagnostik zur Gruppenpsychoanalyse ist wesentlich, dass das psychische Störungsbild eines Menschen als Ausdruck eines psychopathologischen Prozesses gesehen wird, bei dessen Entstehung multipersonale Interaktionsmuster beteiligt sind. Die gruppenanalytischen Konzepte basieren auf den Arbeiten der Pioniere der Gruppenanalyse wie Burrow, Foulkes und Bion. Im Rahmen der diagnostischen Abklärung für eine Gruppenanalyse kann mithilfe der OPD die rein deskriptiv-phänomenologische Klassifikation der ICD und des DSM um eine psychodynamische Dimension erweitert werden. Die Zusammenstellung einer Gruppe erfolgt nach verschiedenen Gesichtspunkten wie Alter, Geschlecht, Art der Störung und Schweregrad. Gruppenpsychotherapie wird im ambulanten oder (teil-)stationären Setting durchgeführt. Als Parameter der Verlaufsdiagnostik im Gruppenprozess können bestimmte Entwicklungsmuster im Gruppenprozess, Ausmaß und Struktur der psychischen Abwehr in der Gruppe, die Entwicklung der Gruppenkohäsion und die Containerfunktion der Gruppe angesehen werden.