01.02.2011 | Leitthema
Chirurgische Atemwegssicherung in der präklinischen Notfallmedizin
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 1/2011
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Bei sämtlichen Empfehlungen der Fachgesellschaften zum Management des schwierigen Atemwegs stellt die chirurgische Atemwegssicherung in einer „Cannot-intubate-cannot-ventilate-Situation“ die finale lebensrettende Option dar. Chirurgische Atemwegssicherung in der präklinischen Notfallmedizin ist gleichbedeutend mit einer Koniotomie. Die Inzidenz einer Koniotomie wird in notarztgestützten Rettungssystemen mit 0,1–3,3% deutlich geringer angegeben als in paramedicgestützten Rettungssystemen (10,9–14%). Sämtliche Techniken zur Koniotomie lassen sich grundsätzlich zwei Verfahrensweisen, nämlich der anatomisch-chirurgischen Präpariertechnik sowie den Punktionstechniken zuordnen. Allerdings werden die wesentlichen Anforderungen (rasche und unkomplizierte Durchführbarkeit bei geringer Komplikationsrate) von keinem der Verfahren in vollem Umfang erfüllt. Die Komplikationsrate bei der Notfallkoniotomie beträgt hierbei bis zu 40%. Die Notfallkoniotomie muss in einen klar definierten und strukturierten Algorithmus für den schwierigen Atemweg integriert und das Personal darin ausgebildet, trainiert und „In Übung“ gehalten sein. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man sich innerhalb eines Notarztsystems auf eine Verfahrensweise bzw. Technik zur Notfallkoniotomie festlegt und die notwendigen Materialien in einem speziellen Koniotomie-Set zusammengefasst bereit hält.
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