01.08.2009 | ORIGINALARBEIT
Beziehungen zwischen Aktivitäten des täglichen Lebens und Glukosestoffwechsel bei geriatrischen Typ-2-Diabetikern
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 4/2009
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Im höheren Lebensalter treten verschiedene Erkrankungen gehäuft und in Kombination auf, wobei der Diabetes mellitus die häufigste Komorbidität darstellt. Im Rahmen einer retrospektiven Studie untersuchten wir bei geriatrischen Diabetikern die Beziehungen zwischen Stoffwechselqualität und Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL). Hierzu wurden über einen Zeitraum von 27 Monaten (2.1.00-31.3.2002) die Diabetiker eines sächsischen Geriatriezentrums (n=644, mittleres Alter 77,86 Jahre/SD 7,115, 30,3% männlich) zu Beginn einer geriatrischen Rehabilitation, direkt nach Abschluss und 2-3 Jahre später untersucht. Altersunabhängig kam es im Verlauf der Rehabilitation zu einem signifikanten Anstieg der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL, BARTHEL-Index), 2-3 Jahre nach Rehabilitation fielen die Werte ebenfalls altersunabhängig wieder ab, lagen aber immer noch signifikant über den Ausgangsparametern (multiple Mittelwertvergleiche). Die Werte im BARTHEL-Index zum Entlassungszeitpunkt zeigten keine Abhängigkeit vom HbA1c. Das langfristige Rehabilitationsergebnis, erhoben mittels Fragebogen 2-3 Jahre nach Entlassung, wies jedoch deutliche Vorteile für Patienten mit normnaher Stoffwechseleinstellung auf. Bei einem HbA1c unter 7% zum Zeitpunkt der geriatrischen Rehabilitation war der Score im BARTHEL-Index beim Fragebogen-Interview signifikant höher (multiple Mittelwertvergleiche) als bei Patienten mit einem HbA1c von 7% und darüber. Mit zunehmendem Lebensalter stieg die Gefahr für Unterzuckerungen im Patientengut signifikant an (exakter Test nach FISHER).
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