01.02.2012
Ambulante Pflegedienste in Mecklenburg-Vorpommern
Eine Bestandsaufnahme und Abschätzung der zukünftigen Entwicklung
Erschienen in: HeilberufeScience | Ausgabe 1/2012
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Die Bedeutung ambulanter Pflege hat in den letzten Jahren aufgrund einer wachsenden Nachfrage stark zugenommen. In Anbetracht einer zunehmend komplexer und dynamischer werdenden Pflegelandschaft und unter Beachtung eines stark vorherrschenden Kostendrucks im Gesundheitswesen wächst die Bedeutung einer effizienten Positionierung der ambulanten Pflegedienste am Markt. Ein dünn besiedeltes Land wie Mecklenburg-Vorpommern stellt besondere Anforderungen an diese Aufgabe.
Ziel dieser Studie ist es, die Strukturen der ambulanten Pflegedienste in Mecklenburg-Vorpommern aufzuzeigen und eine Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des ambulanten Pflegemarktes abzugeben. Aus den Ergebnissen dieser Studie werden Handlungsempfehlungen für ambulante Pflegedienste und die Pflegepolitik abgeleitet.
Es wurden 428 ambulante Pflegedienste in Mecklenburg-Vorpommern hinsichtlich ihrer Personalstruktur, Distributionspolitik, Leistungsstruktur, Organisation und Kundenstruktur befragt. Nach einem Prätest wurde der Fragebogen den ambulanten Pflegediensten auf postalischem Weg zugesandt. Die Unternehmen wurden weiterhin hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Entwicklung im Zeilauf und einer Abschätzung der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung befragt. Darüber hinaus interessierten die Probleme, Wünsche und Ärgernisse der Pflegedienste.
Alle Unternehmen rechnen auch in Zukunft mit steigendem Pflegebedarf und steigenden Umsätzen. Als größtes Problem sehen sich 65 % aller Unternehmen mit dem in Mecklenburg-Vorpommern vorherrschenden Fachkräftemangel konfrontiert. Die Refinanzierung wird aus Sicht der ambulanten Anbieter immer problematischer, betrachtet man die steigenden Benzinpreise und die derzeitige Leistungsvergütung durch die Kassen. Auch die steigenden Anforderungen durch zunehmende Bürokratie verärgert viele der Pflegedienste, welche die dadurch verlorengegangene Zeit nicht am Patienten verbringen können. Vonseiten der Politik werden eine veränderte Leistungsstruktur, eine höhere Entlohnung, mehr Unterstützung in der Ausbildung der Mitarbeiter und weniger Bürokratie gewünscht. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die ambulanten Pflegedienste in Mecklenburg-Vorpommern große Unterschiede in ihren Organisations- und Leistungsstrukturen aufweisen, jedoch größtenteils identische Probleme und Wünsche für die Zukunft angeben.
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