01.03.2020 | Wissenschaft Aktuell
Wissenschaft Aktuell
Erschienen in:
Pflegezeitschrift
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Ausgabe 3/2020
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Auszug
Die meisten Patienten mit einer sich verschlechternden chronischen Erkrankung nehmen an ihrem Lebensende nur noch wenig Flüssigkeit zu sich. Als Gegenargument wird oft die Gefahr von Überwässerung und damit das Risiko von Ödemen, Aszites und Rasselatmung angeführt, als Proargumente die Linderung von Durst sowie die Vermeidung von Delir und terminaler Agitiertheit. Diese Argumentation steht jedoch auf wackligen Füßen, wie eine prospektive Studie der Erasmus-Universität in Rotterdam nahelegt. Denn ein signifikanter Zusammenhang beispielsweise zwischen Flüssigkeitsvolumen und Rasselatmung war in keine Richtung festzustellen. Terminale Agitiertheit trat in der Sterbephase bei jedem vierten Patienten auf. Anders als vermutet, war die Häufigkeit bei vorausgegangener verminderter Flüssigkeitszufuhr nicht erhöht. Im Gegenteil, die betroffenen Patienten hatten in den 48-25 Stunden vor dem Tod sogar mehr Flüssigkeit erhalten. Die Studienautoren sehen dies als Hinweis, dass "die aktive künstliche Flüssigkeitszufuhr bei Sterbenden möglicherweise nicht vorteilhaft ist." (bs) …