Hintergrund
Großschadensereignisse stellen eine hohe Belastung für alle Beteiligten dar. Eine zusätzliche Herausforderung für die Einsatzkräfte kann der Umgang mit leicht- oder unverletzten Betroffenen sein, die sich in einem psychischen Ausnahmezustand befinden.
Ziel der Arbeit
In einer Pilotstudie wurde untersucht, ob die Anwendung des Leitfadens „Umgang mit unverletzten Personen bei laufendem Einsatz“ den Stress bei Einsatzkräften reduziert und es ihnen ermöglicht, beruhigend und mit klaren Anweisungen auf Betroffene einzuwirken und dabei selbst besonnen und emotional stabil zu bleiben.
Material und Methoden
Es wurde ein Sensorarmband eingesetzt, das die ortsunabhängige Messung von peripher-physiologischen Parametern (Hautleitfähigkeit, Hauttemperatur, Puls) ermöglicht. Durch Auswertung der aufgezeichneten Daten konnten somit punktgenau die Stressreaktionen der teilnehmenden Rettungsassistenten erfasst werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Die Daten legen nahe, dass die Anwendung des Leitfadens auf die Einsatzkräfte stressreduzierend wirkt und dass die unverletzten Personen wertschätzender behandelt werden. Der Leitfaden ist dazu geeignet, im Umgang mit gestressten Personen eine konstruktive Haltung und Kommunikation zu fördern und gleichzeitig das Stressniveau der Einsatzkräfte zu verringern.