14.01.2021 | CME
Übelkeit und Erbrechen als Symptome in der Notfallmedizin
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 5/2021
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Übelkeit und Erbrechen (Nausea und Vomitus, NV) sind geläufige Symptome in der Notfallmedizin, mit etwa 3–4 % der Behandlungsanlässe auf Notfallstationen. NV ist entweder exogen (Erreger, Medikamente, Toxine) oder endogen durch diverse Erkrankungen (gastrointestinal, urogenital, kardiovaskulär, hormonell/metabolisch, vestibulär, zentral) bedingt. Entsprechend umfangreich ist das differenzialdiagnostische Spektrum. Den Begleitsymptomen kommt eine diagnostische Schlüsselrolle zu. NV tritt auch in speziellen Zusammenhängen auf, z. B. postoperativ, unter Zytostatikatherapie oder in der Schwangerschaft. Der Schutzreflex „Erbrechen“ sollte medikamentös nur mit guten Gründen unterdrückt werden. Oft genügt bereits eine adäquate Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution. Eine kausale Therapie ist, wenn möglich, zu präferieren. Falls dennoch die Gabe eines Antiemetikums erforderlich ist, sollte die Auswahl unter Berücksichtigung des Rezeptorprofils erfolgen. Dieses ist auch beim Wechsel des Antiemetikums oder bei einer Kombinationsanwendung zu beachten. Derzeit wird in der Notfallmedizin zur Behandlung des akuten, undifferenzierten Erbrechens in erster Linie Ondansetron empfohlen – je nach Gegebenheiten auch Dimenhydrinat, Metoclopramid, Droperidol, Domperidon, Promethazin, Meclozin, Doxylamin u. a.
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