01.06.2012 | Originalien
Telenotarzt auf dem Prüfstand
Evaluation des Projekts Med-on-@ix aus Sicht der Rettungsassistenten
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 5/2012
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Hintergrund
Die konsequente Nutzerorientierung in der Entwicklung des Telemedizinischen Rettungsassistenzsystems (TRAS) ist zentrale Strategie des Projekts Med-on-@ix. Zur optimalen Einpassung des Systems in die Arbeitsabläufe des Rettungsdienstes erfolgte in allen Projektphasen ein konsequenter Dialog mit den Nutzergruppen. Diese Studie befasst sich mit der Evaluation des Systems durch die Aachener Rettungsassistenten im Anschluss an eine 10-monatige Praxisphase.
Material und Methoden
Ein Fragebogen aus insgesamt 14 offenen und geschlossenen Fragen diente der Identifikation positiver und negativer Auswirkungen der Systemeinführung aus Sicht der Rettungsassistenten. Anschließend wurden in einer 45-minütigen Gruppendiskussion Fragen vonseiten der Rettungsdienstmitarbeiter geklärt und ein Feedback an die Systementwickler eingeholt.
Ergebnisse
83,9% der Befragten hielten den Einsatz eines Telenotarztes generell für sinnvoll. Positiv hervorgehoben wurden insbesondere die Verbesserung der fachlichen Unterstützung bei kritischen Entscheidungen, eine leitlinienkonformere Versorgung, die Erhöhung der Diagnosesicherheit sowie der schnellere Datenaustausch und -zugriff durch das TRAS. Optimierungsmöglichkeiten wurden bezüglich der Ausgestaltung des technischen Systems und der Kommunikationsabläufe im Einsatz identifiziert.
Schlussfolgerung
Das Potenzial des TRAS wurde von den Rettungsassistenten bestätigt. Der Einsatz des Telenotarztes kann aus Sicht der Befragten Qualität und Effizienz der Notfallversorgung steigern. Der Verbesserungsbedarf (Miniaturisierung der Technik und Intensivierung der Schulungsmaßnahmen) muss im Nachfolgeprojekt „TemRas – Telemedizinisches Rettungsassistenzsystem“ fokussiert werden.
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