01.02.2012 | Kasuistiken
Reanimation in alpinem Gelände – der etwas andere Einsatz
Regelkompetenzen für Rettungssanitäter in einem Schweizer Rettungsdienst durch den ÄLRD
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 1/2012
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In diesem Beitrag wird der Fall eines 70-jährigen Alpinisten mit Hinterwandinfarkt und kardiogenem Schock beschrieben, bei dem der Einsatz eines Rettungshubschraubers bei dichtem Nebel im alpinen Gelände nicht möglich war. Zusammen mit einer Rettungskolonne der Alpinen Rettung Schweiz (ARS) stieg die Ambulanzbesatzung ohne Notarzt zum Patienten hinauf und erreichte diesen nach 2 h und 10 min. 40 min später erlitt der Patient ein Kammerflimmern. Das Equipment war zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Weg und nicht verfügbar. Es werden die anschließende Versorgung und Reanimation durch die ARS und das Ambulanzteam sowie die unterwegs auftretenden Besonderheiten beschrieben: u. a. initiale kardiale Reanimation ohne Beatmung, Defibrillationen, Beatmung mittels Larynxtubus, CPR mittels Lukas 2, Aufwachen/Reflexe des Patienten unter suffizienter Reanimation mit Lucas 2, Medikation nach ACLS über intraossäre Nadel, Stabilisierung und 3-stündiger Transport talwärts, limitierte Sauerstoffressourcen und Zufrieren der Sauerstoffflasche in kühler Umgebung. Der Patient wurde kreislaufstabil – mit einem subtotalen RCA-Verschluss intubiert und beatmet – im Inselspital mit einer Kernkörpertemperatur von 30°C aufgenommen. Nach PTCA und Einlage von 4 Stents konnte er 30 h später ohne neurologisches Defizit extubiert und 11 Tage nach dem Ereignis nach Hause entlassen werden.
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