Hintergrund: Die psychische Verarbeitung und die Konsequenzen eines professionellen Einsatzes bei terroristischen Anschlägen für medizinische und paramedizinische Helfer sind bislang nur unzureichend untersucht. Material und Methoden: 14 Notärzte und 5 Rettungsassistenten wurden im Durchschnitt 14 Tage nach den Londoner Terroranschlägen am 7. Juli 2005 telefonisch interviewt. Die Interviews wurden mittels Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse zur Messung von Affekten ausgewertet. Bewältigungsverhalten wurde mittels Fragebogen erfasst. Ergebnisse: Bei je etwa 50% zeigte sich eine erhöhte psychische Beanspruchung durch Affekte, die eine erhöhte Angst, eine beeinträchtige Lebensqualität und eingeschränkte Sozialbeziehungen anzeigen. Problemorientiertes Coping wurde häufiger eingesetzt als emotionsorientiertes Coping. Keine Zusammenhänge bestanden zwischen dem Bewältigungsverhalten und den Affektmaßen der psychischen Beeinträchtigung. Schlussfolgerung: Einsätze bei Terroranschlägen stellen auch erfahrene Notärzte und Rettungsassistenten vor besondere Herausforderungen. Günstige Formen des Umgangs mit diesen Belastungen sollten künftig identifiziert werden.