Im Rahmen der geplanten Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland und unter dem Eindruck einer gegenüber früheren Jahren erheblich verschärft wahrgenommenen Bedrohungslage werden derzeit unter großem Aufwand Planungen von Rettungsdienstorganisationen und Katastrophenschutz vorgenommen. Die Bedeutung der somatisch orientierten Notfallmedizin – sowohl für diesen Anlass, als auch generell bei Großschadensfällen oder Naturkatastrophen – ist unstrittig. Problematisch ist dagegen die in Deutschland bislang weitgehend unbeachtete psychische Komponente. Dabei hat sich in der Aufarbeitung der weltweiten Großschadenslagen der letzten Jahre gezeigt, dass zur optimalen rettungsdienstlichen Versorgung auch die Berücksichtigung psychopathologischer Faktoren unabdingbar ist. Mit dem hier vorgelegten Beitrag wollen wir eine Diskussion über die aus unserer Sicht sinnvolle Einbindung von Psychiatern und Psychotherapeuten in die Planung der Akutversorgung bei solchen Großereignissen anregen.