Hintergrund
Die Prognose von Patienten mit traumatisch bedingten Herzkreislaufstillständen ist bei einer Überlebensrate von 5 % und einem akzeptablen neurologischen Ergebnis in 1,6 % der Fälle eher ungünstig. Daher wird die Reanimation nach Trauma trotz Empfehlung in nationalen und internationalen interdisziplinären Leitlinien z. T. kontrovers diskutiert.
Ziel
Die Autoren berichten von einer schwerstverletzten 18-jährigen Patientin, die auf dem Transport in das überregionale Traumazentrum einen beobachteten Herzkreislaufstillstand erlitten hatte. Die gewonnenen Erkenntnisse von internen und externen Qualitätszirkeln zu diesem Fall werden dargelegt.
Ergebnisse
Nach 15 min prähospitaler und weiteren 45 min Wiederbelebung im Schockraum wurde ein ROSC erreicht und die Patientin konnte einer Damage Controle Surgery zugeführt werden. Drei Wochen nach dem Unfall erfolgte die Entlassung. Seither lebt sie ohne Einschränkungen in ihrem gewohnten Umfeld. Knapp 1 Jahr nach dem Unfall legte sie ihre allgemeine Hochschulreife zum geplanten Zeitpunkt ab. Atemwegssicherung, beidseitige Thoraxentlastung, aggressive Therapie mit Volumen, Blut und Blutprodukten sowie kontinuierliche Herzdruckmassage waren wesentliche Faktoren, um nach Wiederherstellen des Spontankreislaufs eine Damage Control Surgery durchführen zu können. Advanced Trauma Life Support® als gemeinsame Sprache sowie strukturelle Voraussetzungen ermöglichten diese Maßnahmen.