2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
35. Primärer Hyperparathyreoidismus
verfasst von : Reiner Bartl, Christoph Bartl
Erschienen in: Das Osteoporose Manual
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Zusammenfassung
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Patienten mit primärem Hyperparathyreoidismus (pHPT) und Vitamin D-Mangel gehen mit einem schweren Knochenverlust („bone disease“) einher, während Patienten mit pHPT und normalem Vitamin D-Spiegel überwiegend Nierensteine bei weitgehend normalem Knochenstatus entwickeln („stone disease“).
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Der klassische Skelettbefund beim pHPT ist die „Ostitis fibrosa generalisata cystica“, die von Recklinghausen 1891 erstmals beschrieben hat.
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„Braune Tumore“ sind Einblutungen und Siderinablagerungen in zystische Bereiche des spongiösen Knochens.
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Für die operative oder konservative Therapie des pHPT gibt es inzwischen klare Empfehlungen. Sollte eine Operation nicht möglich bzw. nicht erfolgreich sein, so empfiehlt sich eine intravenöse BP-Therapie in Abhängigkeit vom Kalziumspiegel.
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Bei Vorliegen einer Ostitis fibrosa cystica kommt es nach/unter Therapie zu einem massiven Einstrom von Kalzium in den geschädigten Knochen („hungry bone syndrome“). Zusätzliche Gaben von Vitamin D und Kalzium sind daher sinnvoll zur geordneten Mineralisation.