Zusammenfassung
Settings und Lebenswelten gelten weltweit als Schlüsselstrategie zur Umsetzung der Prinzipien der Primärprävention und Gesundheitsförderung. Entsprechend finden sich in der aktuellen Interventionslandschaft zahlreiche Vorhaben, die mehr oder minder stark auf den Setting- und/oder Lebensweltansatz rekurrieren. Neben einer unklaren theoretischen Fundierung und Implementierungspraxis ist die aktuelle Diskussion vor allem durch eine mangelnde Klärung des Verhältnisses der Begriffe Setting und Lebenswelt und der damit verbundenen Ansätze gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund verfolgt das Kapitel das Ziel, einen Beitrag zu einer stärkeren Differenzierung beider Begriffe und Ansätze zu leisten. Hierbei werden Lebenswelten als Gesamtheit der für eine Person relevanten Einzelsettings verstanden, die sich erst aus der subjektiven Wahrnehmung und Deutung des Betroffenen erschließen lassen. Hingegen stellen Settings Feld- oder Umweltausschnitte dar, die sich durch ihre sozialräumliche Struktur, physische Begrenzung oder auch durch umweltbezogene Einflüsse auszeichnen.