Der Versorgungsauftrag der Berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken (BGU) ist überregional und hat dadurch eine besondere Relevanz für den Primär- und Interhospitaltransport von Notfallpatienten. Es wurde untersucht, in welchem Maße sich die BGU selbst am Notarztdienst beteiligen.
Mit einer Umfrage an allen 9 deutschen BGU wurde deren Integration in das öffentlich-rechtliche Rettungswesen analysiert. Dabei wurden die jeweiligen Mindestqualifikationen, Fachrichtungen und die Stellungen der Notärzte in den Kliniken berücksichtigt.
Alle 9 BGU beteiligen sich am Notarztdienst. Es werden 19 Rettungsmittel besetzt (8 NEF, 1 ITW und 10 Hubschrauber), durchschnittlich 2 Rettungsmittel (minimal 1, maximal 6). 225 Notärzte werden bodengebunden eingesetzt, davon sind 59% Fachärzte (Oberarztanteil 25%) und 22% Frauen. Fachzugehörigkeit: 46% Chirurgie, 39% Anästhesie und 15% Innere Medizin. In der Luftrettung werden 81% Fachärzte (Oberarztanteil 28%) und 12% Frauen eingesetzt. Fachzugehörigkeit: 55% Unfallchirurgie und 45% Anästhesie.
Auch prähospital stellen die BGU ihre Leistungsfähigkeit in der Notfallversorgung unter Beweis. Die Dominanz operativer Disziplinen schlägt sich in der Besetzung der Rettungsmittel nieder.