01.06.2010 | Originalarbeit
Posturale Defizite und Sturzrisiko bei älteren Personen mit Verdacht auf Osteoporose
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 3/2010
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Hintergrund
Stürze sind eines der Hauptprobleme in der Geriatrie. Bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose sind 80–90% der Schenkelhalsfrakturen sturzbedingt.
Fragestellung
Ziel dieser Untersuchung war die Prüfung eines neuen posturographischen Messsystems (Interaktives Balancesystem, IBS) hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit zur Sturzprädiktion bei Osteoporosepatienten.
Material und Methoden
In die Untersuchung wurden 228 Personen mit Osteoporoseverdacht eingeschlossen. In der Eingangsanalyse wurde neben der Knochenmineralisation die posturale Regulation getestet. In einem Follow-up-Zeitraum von 12 Monaten wurden alle Stürze anhand eines Sturztagebuchs erfasst. Als sturzgefährdet wurde klassifiziert, wer mehr als 2 Stürze/Jahr erlitt.
Ergebnisse
Bei Patienten mit bestätigter Osteoporose (n=139) erwies sich der posturographische Frequenzbereich F2–4 als geeignet zur Prädiktion von Stürzen. Die ROC-Analyse für einen abgeleiteten Sturzindex FIORF2–4 ergab einen AUC-Wert von 0,88.
Schlussfolgerung
Das IBS ist ein leistungsfähiges Assessment zur Prädiktion von Stürzen bei Osteoporosepatienten. Insbesondere den peripher-vestibulären Steuerungsmechanismen scheint eine große Bedeutung für die Sturzgenese zuzukommen.
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