Zusammenfassung
Was ist „palliativ“? Was ist ein „Palliativpatient“? Und was ist das Besondere an der Pflege von Patienten in der Palliativsituation?
Trotz aller bahnbrechenden Fortschritte in der Onkologie versterben weiterhin nahezu die Hälfte aller Patientinnen und Patienten letztlich an ihrer Erkrankung. Onkologische Fachkrankenpflege bedeutet daher immer auch eine Auseinandersetzung mit Endlichkeit und dem Versterbenmüssen.
Mittlerweile liegt umfangreiche Evidenz aus Studien vor, dass sich bei fortgeschrittener Erkrankung frühzeitige, strukturierte palliativmedizinische Mitbehandlung positiv auf den weiteren Krankheitsverlauf auswirkt.
Nahezu alle Patientinnen und Patienten in einer inkurablen Krebserkrankungssituation durchlaufen Phasen, in denen sowohl umfassende allgemeinpflegerische Unterstützung als auch eine spezialisierte palliativpflegerische Expertise erforderlich ist; daher spielt die Pflege innerhalb des multiprofessionellen Teamgeschehens eine (die) Schlüsselrolle.
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Besonderheiten der Palliativpflege, über die Probleme der verwendeten Begrifflichkeiten, über die derzeit in Deutschland und in der Schweiz gegebenen Strukturen und nicht zuletzt über das Eingebettetsein der Palliativpflege in ein umfassendes, bedarfsorientiertes (weniger prognoseabhängiges), „ganzheitliches“ palliativmedizinisches Unterstützungskonzept.