01.08.2013 | Wissenschaftliche Kurzmitteilung
Personalbindungsmanagement als strategische Größe zum Unternehmenserfolg
Erschienen in: HeilberufeScience | Ausgabe 3/2013
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Zunehmender Pflegebedarf, ein schon heute spürbarer Fachkräftemangel und wenig attraktive Arbeitsbedingungen in der Pflege führen zu einer geringen Berufsverweildauer oder opportunistischem „job hopping“. Gewinnung und Bindung von Pflegepersonal erhalten in den Gesundheitseinrichtungen deshalb zunehmende Bedeutung und bilden zugleich die Motivation dieser Untersuchung. In einer ausgewählten Einrichtung der Altenpflege wird die Arbeits- und Bindungssituation der Pflegefachkräfte untersucht. Aus den Befunden ergeben sich wesentliche Ansatzpunkte zum Aufbau einer Personalbindungsstrategie. Die Studie wurde als Vollerhebung in einer ausgewählten Einrichtung der Altenpflege konzipiert und als schriftliche Befragung durchgeführt. Aus dem Zusammenwirken von Arbeitssituation, Zufriedenheit und Verbundenheit zum Unternehmen (Organisationales Commitment) konnten bindungsrelevante Faktoren identifiziert werden. Im Ergebnis zeigt sich, dass die emotionale Bindung die am stärksten ausgeprägte Bindungskraft der Pflegefachkräfte darstellt. Als bindungsrelevant haben sich u. a. ein gutes Arbeitsklima, die Zufriedenheit mit dem Entgelt, die Zufriedenheit mit der Arbeitszeit und eine mitarbeiterorientierte Führung herauskristallisiert. Während die Dimensionen „Arbeitsklima“, „Führung“, „Unterstützung durch die Kollegen“ und „organisationaler Selbstwert“ als subjektiv empfundene Stärken der ausgewählten Organisation identifiziert werden konnten, bergen Faktoren wie etwa die Entlohnung, die Mitbestimmung, Arbeitsbedingungen und die Arbeitszeit Optimierungspotenzial. Die Befunde deuten darauf hin, dass gute Arbeitsbedingungen die Zufriedenheit und damit die Verbleibeabsicht der Mitarbeiter im Unternehmen stärken.
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