Großschadensereignisse gehören zu den größten Herausforderungen in der Notfallmedizin und für den einsatzleitenden Notarzt. Die Entstehung einer Panik stellt eine seltene, gleichwohl äußerste Verschärfung der Einsatzsituation dar. Der vorliegende Beitrag beschreibt die psychologischen und anthropologischen Grundlagen der Entstehung einer Panik und schildert die aktuellen Forschungsergebnisse zu diesem Thema. Panik ist demnach eine Reaktion auf die Wahrnehmung einer Chancenreduktion auf null, eine lebensbedrohliche Situation nach eigenen Vorstellungen positiv beeinflussen zu können. Auf der Grundlage von Strategien, wie sie auch in der kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierten Psychotherapie eingesetzt werden, werden Möglichkeiten und Limitierungen der Verhaltensbeeinflussung vor und während einer Panik erörtert. Entscheidend ist das frühzeitige Erkennen situativer Risiken und die Fähigkeit, die eigenen Möglichkeiten richtig einschätzen zu können. Hierzu werden Möglichkeiten der Prävention von Panik bei Großschadensereignissen und die Aufgaben des Einsatzleitenden unter dem Aspekt Panikprävention und Panikmanagement dargestellt.