2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
40. Osteoporose und Knochenmark
verfasst von : Reiner Bartl, Christoph Bartl
Erschienen in: Das Osteoporose Manual
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Zusammenfassung
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Die blutbildenden Gewebe und das Knochengerüst stellen eine anatomische Einheit dar, die sich gegenseitig unterstützen und beeinflussen – das Knochen-Knochenmark-System.
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Eine spezifische Mikroumgebung („niche“) des Knochenmarkes ist für die Aufrechterhaltung und Regulation der Hämatopoiese und deren Stammzellen notwendig. Selbst die Matrix und andere Sekretionsprodukte der Knochenzellen sind an der Regulierung der hämatopoietischen Stammzellen und der Lymphopoiese (B-Zellen) beteiligt.
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Nach den Entstehungsmechanismen unterscheidet man folgende myelogene Osteopathien: markatrophische Osteoporose (Markaplasie), ischämische Osteopathie (Marknekrose), Suppressionsosteoporose (Metastasen), hämatische Osteodysplasie (Hyperplasie der Erythropoiese, Leukämien) und Osteomyelosklerose-Syndrom.
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Myelogene Osteopathien können herdförmig lytisch und/oder generalisiert osteoporotisch auftreten, abhängig von der Ausdehnungsform der jeweiligen Knochenmarkerkrankung (z. B. Mastozytose, multiples Myelom).
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Ein ausgeprägter Knochenschwund findet sich vor v. a. bei Erkrankungen mit hyperplastischer Erythropoiese (hämolytische Anämien), bei chronischen Leukämien und bei Speicherkrankheiten.
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Die systemische Mastozytose ist charakterisiert durch eine pathologische Akkumulation von Mastzellen in bindegewebigen Strukturen und v. a. im vaskulären Stroma. Befallen sind hauptsächlich die Haut, der Knochen und der Magen-Darm-Trakt.