Die akute Opiatintoxikation bei ältern Notfallpatienten stellt eine ungewöhnliche Notfallsituation dar. Daher wird diese als Differentialdiagnose häufig nicht in Betracht gezogen und macht das Erkennen der Opiatintoxikation präklinisch schwierig. Die Applikation von Opioidpflastern in der ambulanten Schmerztherapie hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Dabei besteht gerade bei diesen Patienten aufgrund physiologischer Veränderungen im Alter, multipler Nebenerkrankungen und Begleitmedikationen, die Gefahr von Arzneimittelinteraktionen. Exemplarisch dafür steht die Verlängerung der Medikamentenhalbwertszeit bei Niereninsuffizienz. Die präklinische Diagnostik und Therapie der akuten, akzidentiellen Opiatintoxikation stellt eine Herausforderung dar. Wesentliche präklinische Hilfsmittel sind die Kontrolle von Pupillen und Atemfrequenz sowie die Erhebung der vollständigen Medikamentenanamnese. Nachfolgend wird anhand von zwei Fallberichten die Therapie der akuten Opiatintoxikation mit dem Antidot Naloxon dargestellt.
Im Zeitalter der ambulanten Schmerztherapie ist die akute Opiatintoxikation kein reiner Drogennotfall. Naloxon ist das Antidot der Wahl, wobei ein Rebound-Effekt beachtet werden und die Sicherung der Atemwege mit Aspirationsschutz und suffizienter Beatmung absolute Priorität haben müssen.