Die akute Fremdkörperaspiration stellt einen relativ häufigen und lebensbedrohlichen respiratorischen Notfall im Kleinkindesalter dar. Nach Alarmierung eines Rettungsteams wegen akuter Erstickungssymptome besteht bei ca. 40% der Patienten diese Symptomatik noch beim Eintreffen vor Ort weiter. Die Diagnosestellung erfordert die explizite Anamnesefrage nach einer möglichen Aspiration. Insgesamt am häufigsten ist die Aspiration von Nahrungsbestandteilen, insbesondere Nüssen. Lebensbedrohliche Situationen ergeben sich bei laryngealer oder trachealer Lage des Fremdkörpers. Solange der Patient eine Eigenatmung aufweist bzw. bei Bewusstsein ist, sollten keine Entfernungsversuche vor Ort durchgeführt werden. Ist der Patient jedoch asphyktisch und bewusstlos, kann durch verschiedene Manöver (Thoraxkompression, jenseits des Säuglingsalters evtl. auch Schlag auf den Rücken, Heimlich-Handgriff) versucht werden, den Fremdkörper zu entfernen. Bei Erfolglosigkeit lässt sich bei der Intubation ein pharyngealer Fremdkörper direkt entfernen oder bei trachealer Lage durch Beatmung ggf. mit manueller Thoraxkompression in der Exspiration oft doch noch eine Ventilation erreichen oder der Fremdkörper nach distal schieben. In allen Fällen sollte jedoch der Patient so rasch als möglich unter notärztlicher Begleitung in eine Klinik gebracht werden, wo ein erfahrenes Team zur bronchoskopischen Entfernung des Fremdkörpers zur Verfügung steht.