01.12.2015 | Kommentare
Möglichkeitsraum als Raum
Anmerkungen aus ökogerontologischer Perspektive
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 8/2015
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Die Autoren des zentralen Beitrags „‚Structural Lag‘ und Möglichkeitsräume des Alterns am Beispiel zentraler Transitionen: erste Befunde eines neuartigen Disziplinentrialogs zwischen Diakoniewissenschaft, Psychologie und Theologie“ [20], zu dem hier Stellung genommen wird, adressieren das Spannungsverhältnis von strukturellen Verzögerungen („Structural Lags“) in der Gesellschaft einerseits und Möglichkeitsräumen, die sich im (individuellen) Alternsprozess ausmachen lassen andererseits. Sie bearbeiten diese Thematik exemplarisch aus der Sicht von 3 Disziplinen und anhand von 3 Lebensübergängen, nämlich dem Übergang in den Ruhestand, in eine Pflegebedürftigkeit zu Hause und dem Umzug in ein Heim. In diesem Beitrag soll dazu aus der Perspektive einer ökologischen Gerontologie Stellung genommen werden. Dabei werden zunächst knapp das interdisziplinäre Vorgehen, dann ausführlicher die Auseinandersetzung mit und die empirischen Daten zu den 3 Übergängen adressiert. Ziel ist, mit dem Kommentar die möglichen Perspektiven zur weiteren Interpretation der Befunde und womöglich sogar zum weiteren Vorgehen im Projekt insgesamt zu erweitern. Es wird zum einen aber zunächst grundsätzlich betont, dass es sich dabei nicht um eine Kritik am Beitrag selbst, weder an der konzeptuellen Grundlegung noch an der Methodik noch an den Daten, handelt, sondern um eine Anregung zum weiterführenden Diskurs aus einer spezifischen gerontologischen Perspektive. Zum anderen wird darauf hingewiesen, dass die Anmerkungen in diesem Beitrag letztlich über die vorgelegten empirischen Befunde hinausweisen und für die 3 thematisierten Übergänge grundsätzlich nutzbar gemacht werden könnten, auch wenn sie sich möglicherweise im Datenmaterial der Studie selbst nicht ausdrücklich widerspiegeln. Zunächst soll aber die Besonderheit einer ökogerontologischen Betrachtungsweise kurz dargestellt werden, bevor dann einige Anmerkungen zum interdisziplinären Vorgehen und den zentralen Inhalten des Beitrags erfolgen. …Anzeige